Presseschau: »Abbafever« in der Siegerlandhalle / Unterstufenchor der Gesamtschule Eiserfeld sang mit>>28.12.07


 

Mit Plateauschuhen und Schlaghosen

»Abbafever« in der Siegerlandhalle / Unterstufenchor der Gesamtschule Eiserfeld sang mit

La Siegen. Der weiße Nebel waberte über die Bühne, und »Abbafever« entführte am Donnerstagabend das Publikum in die Welt der Plateauschuhe, der Glitzeroutfits und Hotpants. 90 Minuten ließen sich die Fans der Welthits der schwedischen Popgruppe ABBA noch einmal in die 70er Jahre versetzen, als die Grand-Prix-Sieger ihren musikalischen Siegeszug begannen und einen Hit nach dem anderen landeten. Von »Waterloo« über »Chiquitita« und »Dancing Queen« ging die musikalische Reise in die Vergangenheit, und das Publikum ließ sich mitreißen: von den Lichtprojektionen, in die die Erfolge des Schweden-Quartetts eingebettet wurden, von der Original-Musik und von Jasmin Vandell als Agnetha Fältskog, Natalie Tineo als Frida Lyngstad (die neu in die Produktion einstieg und in der Performance recht schwach war), von Tom Luca als Björn Ulvaeus und Max Marcus Fritzsch als Benny Andersson. Dazu die Tanz- und Show-Company Quest, deren Tanzstile vom klassischen Ballett bis zu Hip-Hop und Breakdance reichten. Moderator Matthias Sievert verband die Superhits mit Anekdoten aus dem Leben der legendären Pop-Gruppe, die über 300 Millionen Tonträger verkaufte. Und mitten in diesem ABBA-Spektakel der Unterstufenchor der Gesamtschule Eiserfeld. Auf Anregung von Alina Emmerich hatten sich die Schülerinnen und Schüler beworben und durften als »Chor« auf die Bühne bei dem Stück »I Have A Dream«. Für die 20 Schülerinnen und Schüler war damit ein Traum wahr geworden: einmal auf einer Bühne mit Profis stehen. Die Mühe hat sich gelohnt, und Beifall gab es vom Publikum auch reichlich. »Star Entertainment« präsentierte in der Siegerlandhalle die ABBA-Show, die sicherlich etwas mehr Publikum verdient gehabt hätte. Denn qualitativ hob sie sich von bisher gezeigten Cover-Shows der Schweden-Gruppe durchaus positiv ab. Und die 90 Minuten zeigten, warum ABBA bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben. Es sind die zeitlosen Songs, die Erinnerungen, die viele Besucher mit der Zeit der ABBA-Erfolge verbinden, und die Musik vermittelt einfach ein Lebensgefühl. Am Donnerstagabend konnte das Publikum seinen Emotionen freien Lauf lassen, ob bei der Kuschel-Ballade »Fernando« oder bei »Money Money« und »Super Trouper«. Und als es zum guten Schluss »Thank You For The Music« hieß, da war es fast so wie einst, bevor ABBA sich trennten und die Ehen der vier Schweden auseinanderbrachen. Das Publikum hatte einen Riesenspaß: an der Musik und an der Präsentation.

Abbafever

Zwischen hartem Rock und kitschiger Romantik

WP Siegen, 28.12.2007, Von Helmut BLECHER

Selbst bei den legendärsten Popgruppen ist irgendwann der Lack ab. Der permanente Erinnerung an die Hits von Abba, die von zahllosen Coverbands wach gehalten wird, kommen allmählich die Zuschauer abhanden. ...

... So auch in Siegen, wo die Akteure der musikalischen Biografie "Abbafever" in der nicht ausverkauften Siegerlandhalle die 70er Jahre wieder auferstehen ließen.

Eingetaucht in Silberglanz und Glitter war die große Bühne, die Agnetha und Frida, Björn und Benny, bzw. ihren Imitatoren eine Plattform für ihre Performance mit Plateauschuhen. Schlaghosen und knappen Miniröcken bot. Die Sängerinnen und Musiker der London Music Productions, die Anfang 2007 erstmals die Siegener Abba-Fans zu Begeisterungsstürmen hinrissen, hatten auch diesmal das Publikum fest im Griff.

Die mitnichten aus London, sondern aus Hamburg stammende Truppe, mochte bei ihren Zwischenansagen allerdings nicht auf ihr Show-Englisch verzichten, das sich in Plattitüden wie "Do you have fun?" erschöpfte. Immerhin war ihr musikalisches Niveau höher als ihre Fremdsprachenkunst. Insbesondere Nina Lorenz als Agnetha konnte stimmlich und optisch überzeugen, während der Neuzugang Natalie Tineo sowohl tänzerisch als auch gesangstechnisch mit eher bescheidenen Qualitäten aufwartete.

Die Abba-Fans scherten sich um solcherlei Qualitätsfragen wenig und ließen sich stattdessen willig zum Mitklatschen, Mitsingen oder zu La-Ola-Welle animieren. Während Animateur Olaf Schmidt die mit Superlativen gespickte Abba-Geschichte erzählte, sangen und spielten sich Agnetha und Frida, unterstützt von der Abbafever-Band (Tom Luca als Björn und Max Marcus Fritzsch als Benny), durch alle Hits des schwedischen Quartetts - von "Waterloo" über "Money, Money,Money" bis zu "S.O.S" und "Fernando". Für Tanzeinlagen sorgte die Show-Company Quest, die mit knappen Kostümen und flotter Choreografie Liedern wie "Gimme! Gimme!" oder "Dancing Queen" Drive gaben.

Wie im Flug verging der knapp zweistündige Abba-Rausch. Zwischen hartem Rock und kitschiger Romantik konnte das Publikum im Abba-Fieber schwelgen, sich in eine Zeit zurückversetzen, in der das Lebensglück noch in einer Discokugel passte.

Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt des Unterstufenchors der Gesamtschule Eiserfeld.

Als 20 Jungs und Mädels mit kindlich reinen Stimmen -gemeinsam mit Nina, Natalie und dem Publikum "I Have Dream" trällerten, waren alle schier trunken vor Tränendrüsenseligkeit.

 

Abba-Fieber immer noch ansteckend

WR Siegen, 30.12.2007
Siegen. (MD) Das Abbafieber grasiert auch 25 Jahre nach Auflösung der schwedischen Popgruppe ungebrochen: Ihre Hits sind Kult und bei Groß und Klein beliebt wie eh und jeh.

Die Kinder des Musikchores der Gesamtschule Eiserfeld durften am Donnerstagabend in der Siegerlandhalle bei der musikalischen Biografie "Abbafever" als "guter" Chor mitsingen. Gemeinsam mit den Aktiven und den rund 800 Besuchern - die laut Moderator Matthias Sievert - den "schlechten" Chor bildeten, sangen sie "I have a Dream".

Die Akteure der Abba-Show legten sich mächtig ins Zeug und luden das Publikum in Plateauschuhen, Schlaghosen und Hotpants zum Mitsingen und Mitklatschen ein. Die vier Abba's, dies sind Jasmin Vandell - ihre Ähnlichkeit ihrer Stimme mit Agnetha war verblüffend -, Tom Luca an der Gitarre als Björn, Max Marcus Fritzsch (Benny) am Klavier und neu im Team sang Natalie Tineo den Part von Frida Lyngstad.

Waren ihre Bewegungen auf der Bühne im Gegensatz zu Jasmin Vandell doch etwas zurückhaltend und noch etwas unsicher, machte sie diesen Eindruck durch eine herrlich klingende Stimme mehr als wett. "Mamma mia", "Money, Money, Money", "Waterloo", "Dancing Queen", um nur einige der Welterfolge zu nennen, animierten zum Mittanzen im Discoschritt ein.

Doch bei den Meisten dürfte das Wiegen der Hüfte mittlerweile Probleme bereiten; dies überließen sie den Mitgliedern der Tanz- und Show-Company "Quest".

Mit fetzigen Arrangements unterstützten sie den Schlaghosen-Sound der 70er Jahre eindrucksvoll. Mit visuellen Einblendungen der vier ABBA-Originale und verschiedenen Liedtexten war es eine gelungene Veranstaltung. "Thank You For The Music" war das einhellige Urteil des Publikums.

Langanhaltender Beifall und geforderte Zugaben war der Dank an die Aktiven. "Die Lautstärke hätte etwas gedrosselt sein dürfen", meinte allerdings ein zufriedener Besucher auf dem Weg nach Hause.