SV der Gesamtschule Eiserfeld veranstaltete »Talente-Abend«
kano
Eiserfeld. Leise verklingen die letzten Töne. Es herrscht tiefes
Schweigen in der großen Aula der Gesamtschule Eiserfeld. Doch nur für
wenige Sekunden, dann bricht ein tosender Applaus los. Das Publikum
klatscht, pfeift, johlt und stampft mit den Füßen auf den Boden. Man
sieht selbstgemalte Plakate wie »Ihr seid die besten Preluders«. Doch
halt: Wer glaubt, auf einem Konzert der derzeit angesagten deutschen
Mädchenband »Preluders« zu sein, der irrt.
»Zeig, was du
kannst« war das Motto, unter dem sich am Donnerstagabend hoffnungsvolle
Nachwuchssänger, -tänzer und -musiker in der vollbesetzten Aula
zusammengefunden hatten. Initiiert von der Schülervertretung (SV) der
Eiserfelder Gesamtschule, konnten sie hier ihr bislang noch unentdecktes
Können einem breiten Publikum unter Beweis stellen.
Rund zwei Monate
ist es her, dass die sieben Mitglieder des SV-Teams im Schulsekretariat
Unterlagen hinterlegten, mit denen sie um Teilnehmer für den »Talente-Abend«
warben. In den Zeiten von »Deutschland sucht den Superstar« fand dieses
Konzept unter der Schülerschaft so großen Anklang, dass die sieben
SV-ler von der Resonanz sowie der Qualität überwältigt waren.
»Wir waren total
überrascht, weil wir mit so vielen gar nicht gerechnet hätten«, erzählt
die stellvertretende Schülersprecherin Sarah Pfeffer. Ganze 106
Bewerbungen waren eingegangen, doch diese organisatorisch für einen
Abend unter »einen Hut« zu bekommen, war nicht möglich. Pfeffer:
»Deshalb haben wir ein Casting veranstaltet mit der SV als Jury und
haben schließlich elf Teilnehmer, quer aus allen Jahrgangsstufen,
ausgewählt.« Im Gegensatz zu den heutigen Talentshows, in denen der
Wettbewerb im Vordergrund steht, stand für die Gesamtschüler das
»Talente zeigen« im Mittelpunkt. »Unser Hauptziel war, dass die Leute
mal aus sich rausgehen und ihr Können zeigen«, berichtet Schülersprecher
und SV-Mitglied Sven Schlosser. Es sei nicht der Sinn des Talente-Abends
gewesen, Eifersucht oder gar Neid zwischen den Schülern zu schüren.
Zwei Monate
harte Arbeit und viel »Herzblut« lagen schließlich vor dem
SV-Organisatoren-Team und den Teilnehmern. Rund zwei Schulstunden pro
Woche wurde geplant, logistische Probleme besprochen und natürlich
geprobt. In den letzten Wochen kam noch so manche Stunde hinzu. »Wir
hatten bereits im Vorfeld total viel Spaß und konnten beobachten, wie
mit jeder Probe das Selbstbewusstsein der Teilnehmer stieg«, erinnert
sich Sven Schlosser.
Insgesamt 80
Sänger, Tänzer und Musiker zeigten schließlich in 13 Programmpunkten ihr
eigens für den Donnerstagabend einstudiertes Können. Zwei Stunden lang
konnten sich Mitschüler, Lehrer und Verwandte von Instrumentalgruppen,
Gesangs- und Tanzeinlagen überzeugen und begeistern lassen. »Es waren
wirklich einige Knaller dabei«, resümiert Sarah Pfeffer. Gelohnt habe
sich der ganze Stress der Vorbereitungszeit allemal, wenn man die
Begeisterung der Mitschüler sehe. Eine Fortsetzung, so die beiden
Oberstufenschüler, sei also nicht ausgeschlossen. Eventuell wolle man im
Sommer ein »Rock-open-air-Event« organisieren, so die beiden SV-ler und
lassen die Gedanken schon mal träumerisch in die Ferne schweifen...
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