vom SA,3.04.04  »Zeig, was du kannst«


 

SV der Gesamtschule Eiserfeld veranstaltete »Talente-Abend«

kano Eiserfeld. Leise verklingen die letzten Töne. Es herrscht tiefes Schweigen in der großen Aula der Gesamtschule Eiserfeld. Doch nur für wenige Sekunden, dann bricht ein tosender Applaus los. Das Publikum klatscht, pfeift, johlt und stampft mit den Füßen auf den Boden. Man sieht selbstgemalte Plakate wie »Ihr seid die besten Preluders«. Doch halt: Wer glaubt, auf einem Konzert der derzeit angesagten deutschen Mädchenband »Preluders« zu sein, der irrt.

»Zeig, was du kannst« war das Motto, unter dem sich am Donnerstagabend hoffnungsvolle Nachwuchssänger, -tänzer und -musiker in der vollbesetzten Aula zusammengefunden hatten. Initiiert von der Schülervertretung (SV) der Eiserfelder Gesamtschule, konnten sie hier ihr bislang noch unentdecktes Können einem breiten Publikum unter Beweis stellen.

Rund zwei Monate ist es her, dass die sieben Mitglieder des SV-Teams im Schulsekretariat Unterlagen hinterlegten, mit denen sie um Teilnehmer für den »Talente-Abend« warben. In den Zeiten von »Deutschland sucht den Superstar« fand dieses Konzept unter der Schülerschaft so großen Anklang, dass die sieben SV-ler von der Resonanz sowie der Qualität überwältigt waren.

»Wir waren total überrascht, weil wir mit so vielen gar nicht gerechnet hätten«, erzählt die stellvertretende Schülersprecherin Sarah Pfeffer. Ganze 106 Bewerbungen waren eingegangen, doch diese organisatorisch für einen Abend unter »einen Hut« zu bekommen, war nicht möglich. Pfeffer: »Deshalb haben wir ein Casting veranstaltet mit der SV als Jury und haben schließlich elf Teilnehmer, quer aus allen Jahrgangsstufen, ausgewählt.« Im Gegensatz zu den heutigen Talentshows, in denen der Wettbewerb im Vordergrund steht, stand für die Gesamtschüler das »Talente zeigen« im Mittelpunkt. »Unser Hauptziel war, dass die Leute mal aus sich rausgehen und ihr Können zeigen«, berichtet Schülersprecher und SV-Mitglied Sven Schlosser. Es sei nicht der Sinn des Talente-Abends gewesen, Eifersucht oder gar Neid zwischen den Schülern zu schüren.

Zwei Monate harte Arbeit und viel »Herzblut« lagen schließlich vor dem SV-Organisatoren-Team und den Teilnehmern. Rund zwei Schulstunden pro Woche wurde geplant, logistische Probleme besprochen und natürlich geprobt. In den letzten Wochen kam noch so manche Stunde hinzu. »Wir hatten bereits im Vorfeld total viel Spaß und konnten beobachten, wie mit jeder Probe das Selbstbewusstsein der Teilnehmer stieg«, erinnert sich Sven Schlosser.

Insgesamt 80 Sänger, Tänzer und Musiker zeigten schließlich in 13 Programmpunkten ihr eigens für den Donnerstagabend einstudiertes Können. Zwei Stunden lang konnten sich Mitschüler, Lehrer und Verwandte von Instrumentalgruppen, Gesangs- und Tanzeinlagen überzeugen und begeistern lassen. »Es waren wirklich einige Knaller dabei«, resümiert Sarah Pfeffer. Gelohnt habe sich der ganze Stress der Vorbereitungszeit allemal, wenn man die Begeisterung der Mitschüler sehe. Eine Fortsetzung, so die beiden Oberstufenschüler, sei also nicht ausgeschlossen. Eventuell wolle man im Sommer ein »Rock-open-air-Event« organisieren, so die beiden SV-ler und lassen die Gedanken schon mal träumerisch in die Ferne schweifen...