„Wir sind wertvoll füreinander“ – ein Besuch von
Andreas Wörster
Am Donnerstag, dem 18. Juni hatte eine Kleingruppe aus dem Fach „Gemeinnützig handeln/ Hilfsprojekte für Eine Welt“ Andreas Wörster und seinen Freund Masauso Phiri zu einem Vortrag für den Jahrgang 8 in unsere Schule eingeladen. Die beiden führen das Projekt Utho Ngathi durch, das Menschen mit Behinderungen in den ländlichen Gebieten des südlichen Afrikas hilft. Die Achtklässler waren im Verlauf des letzten Schuljahres an verschiedenen Hilfsprojekten im Rahmen des Faches „Gemeinnützig handeln“ beteiligt und dadurch für die Nöte und Bedürftigkeiten anderer Menschen sensibilisiert. So zeigten auch alle von Anfang an großes Interesse an dem Bericht aus Afrika. Zu Beginn erklärten Lena, Alina und Sema, wie es zu der Einladung gekommen ist:
Sie haben in dem Weltladen St. Michael gemeinnützig gearbeitet und sich dort für die besondere Unterstützung des Projektes Utho Ngathi von A. Wörster entschieden, u.a. haben sie an den Elternsprechtagen die Produkte des Weltladens in der Schule verkauft. Viel Hilfe und Beratung haben sie dabei von Frau Kretschmer aus dem Weltladen erhalten, die auch zu der Veranstaltung eingeladen war und die dem Bericht der Schülerinnen interessante Fakten aus der Arbeit des Weltladens hinzufügte. Zum Abschluss der einjährigen Beschäftigung mit dem Projekt war es natürlich aufregend und spannend Andreas Wörster persönlich kennen zu lernen.
Dieser
stellte zunächst seinen Freund, sich selbst und das Projekt auf eine sehr
herzliche und sympathische Art vor. Der Funke sprang auf das Publikum über,
alle hörten konzentriert zu und schauten gebannt auf gezeigte
Filmausschnitte und Bilder. Die schwierigen Lebensumstände, die Armut und
die soziale Ausgrenzung der behinderten Menschen erzeugten Betroffenheit und
Mitgefühl. Spürbar war aber auch die Mitfreude als Bilder von Menschen
gezeigt wurden, die nach dem Empfang eines Rollstuhls oder anderer
Hilfsmittel ihre Dankbarkeit und Freude zeigten. Beeindruckt haben auch
Bilder der Gegensätze zwischen moderner Architektur in den Großstädten, den
einfachen Lehmhütten in den Dörfern und dem Blechhütten in den Vorstädten,
besonders betroffen zeigten sich die Schülerinnen von dem gewaltigen
Unterschied zwischen armen und reichen Menschen in Südafrika.
Im
Anschluss an den Vortrag beantworteten Andreas Wörster
und Masauso Phiri Fragen aus dem Publikum, der eine auf Deutsch mit
heimatlichem siegerländer Einschlag und der andere auf Englisch, das aber
freundlicherweise übersetzt wurde. Die SchülerInnen wurden für ihre klugen
und interessierten Fragen gelobt. Sie wollten etwas zur Bedeutung der
Fußball-WM, zur Spendenbereitschaft der reichen Südafrikaner, zur
Schulbildung und zur Gewalt- und Verbrechensquote wissen, manche wollten
auch genauere Informationen zu
den gezeigten Menschen haben und mehr über die Biografie und die
Lebensentscheidungen der beiden Gäste wissen.
Nach der
Veranstaltung war das Gehörte und Gesehene noch nachhaltig Gegenstand vieler
Gespräche. Die SchülerInnen zeigten sich nun noch motivierter an der Aktion
Tagwerk mitzumachen, einige überlegten sich Aktionen, mit denen sie das
Projekt Utho Ngathi unterstützen könnten. Es bleibt zu hoffen, dass dieser
Eifer lange anhält und die SchülerInnen dazu beitragen die Probleme der
Einen Welt bewusster zu machen und die Bedeutung der Hilfsprojekte zu
vermitteln. Auf jeden Fall wird
im nächsten Schuljahr wieder eine Gruppe aus dem Projekt
„Gemeinnützig handeln“ die Unterstützung von Utho Ngathi fortsetzen und
hoffentlich mit eigenen Ideen und Anregungen erweitern.
U.
Zingler