10.02.2010: Zum Tag der Kinderhospizarbeit an der Gesamtschule Eiserfeld

Wie ein paar rote Steine in einem Glas mit Sand …


… so viele lebensverkürzend erkrankte Kinder unter all den gesunden gibt es etwa, um die sich der ambulante Kinderhospizverein im Kreis Siegen Wittgenstein kümmert. Dies veranschaulichten jetzt Frau Weht und Frau Hering vom Kinderhospizverein und schilderten Schülerinnen und Schülern der Klassen 6a, 7d und 12 der Gesamtschule Eiserfeld, wie wichtig die Aufgabe ist, sich um diese Kinder aber auch um deren Familien zu kümmern.

 

1990 wurde dieser Verein von betroffenen Eltern gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Familien lebensverkürzend erkrankter Kinder über einen langen Zeitraum zu betreuen. Der Verein unterhält ein Büro in der DRK Kinderklinik in Siegen und ist einem Netzwerk mit 16 Diensten in ganz Deutschland angeschlossen. Die allein in Siegen arbeitenden 25 ehrenamtlichen Mitglieder begleiten die Familien oft über Jahre hinweg. Viele der betreuten Kinder sind an MPS erkrankt – einer Stoffwechselerkrankung, die wenigsten an Krebs.

 

Welche Sorgen und Nöte haben die Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind? Sehr einfühlsam berichteten Frau Weht und Frau Hering, dass die Wünsche aller Familienmitglieder bei der Betreuung aufgegriffen werden. Da ist zunächst natürlich das erkrankte Kind und seine Bedürfnisse. Zu den Aufgaben ehrenamtlicher Betreuer des Kinderhospizvereins wie Frau Weht und Frau Hering gehören z.B. Spielen und Basteln mit den erkrankten Kindern, ganz entsprechend deren Fähigkeiten. Sie gehen mit ins Kino und begleiten auch bei anderen Freizeitaktivitäten. Bei allem geht es ihnen um eine Lebens-begleitung, die sich als Entlastung der gesamten Familie versteht. Dazu gehört auch schon mal – zur Verblüffung der aufmerksam zuhörenden Schüler – Hausaufgabenbetreuung und Unterstützung der Geschwisterkinder, die oft zu kurz kommen.

Freude, Wut, Verzweiflung aber auch oft die unbändige Kraft erkrankter Kinder zum Leben – die Betreuerinnen erleben alle Phasen bei ihrer Arbeit in den Familien mit, denn sie kommen beständig ins Haus. Sie sind auch darauf vorbereitet, dass dabei das Thema Tod berührt wird. Insgesamt keine leichte Arbeit, aber – so Frau Hering und Frau Weht – eine Arbeit, die sie persönlich sehr bereichert.

(j.dicker)