Drogenbeauftragte der Bundesregierung Sabine Bätzing zu Gast an der Gesamtschule Eiserfeld:  

Wir wollen Jugendliche stark machen gegen Drogen


Siegen, 02.04.08

Voll drauf am Wochenende, ob mit Alkohol oder Drogen, Flatrate-Parties oder Komasaufen -  das war sicher für viele kein unbekanntes Vokabular, das Sabine Bätzing, Drogenbeauftragte der Bundesregierung (MdB), vor kurzem in einer Gesprächsrunde gegenüber  Eiserfelder Gesamtschülern verwendete. Die Klasse 10d sowie ein Religionskurs der Jahrgangsstufe 11 hatten sich in der Bibliothek der Gesamtschule eingefunden, um mit der Drogenbeauftragten Fragestellungen rund um das Thema Drogen zu diskutieren.

   

Sehr engagiert sprach Frau Bätzing den  Schülern gegenüber von ihrer Arbeit für die Bundesregierung gegen Drogenprobleme in Deutschland. Anschaulich schilderte sie, wie neben den bekannten Suchtstoffen wie Alkohol und Zigaretten für sie auch immer mehr moderne Suchtarten wie z.B. die Online-Sucht in den Fokus kommen. Ohne die Jugendlichen mit Zahlen und Statistiken zu füttern, ging sie aufgeschlossen mit ihnen in den Dialog und befragte sie z.B. auch zu ihrer Haltung zum Shisha-Rauchen. Deutlich führte sie den Schülern vor Augen, dass hierbei aus einer scheinbar „harmlosen Entspannung“ - als Gruppenerlebnis unter Jugendlichen sehr beliebt - ebenso eine Gefährdung der Gesundheit und Abhängigkeit entstehen kann wie beim übermäßigen Genuss von Alkohol und Zigaretten.

 

     

Doch wann  beginnt die Sucht und Abhängigkeit? „Ganz sicher, wenn ich beim täglichen Fernsehen am Abend nicht ruhig sitzen kann und mir noch die zwei, drei fehlenden Flaschen Bier dazu holen muss“, gab S. Bätzing den Schülern gegenüber zu bedenken. Erstaunen löste  an dieser Stelle auch bei einigen Schülern die Definition der Weltgesundheitsorganisation WHO aus, die zwei Glas Bier pro Tag gerade noch als maßvoll bezeichnet, jedoch auch zu tageweisen Pausen ohne Alkohol rät.

   

Gut abgestimmt auf ihre jugendliche Zuhörerschaft war auch Frau Bätzings Reaktion auf die Frage, wie sich Jugendliche denn vor Drogen schützen können. „Überall, wo junge Menschen sind, sind auch Drogen – das wissen wir“, konstatierte sie, „egal, ob in einer Großstadt oder in einer eher ländlichen Region wie Siegen. Uns geht es darum, Jugendliche stark genug gegen Drogen zu machen.“  Damit sprach die Drogenbeauftragte  auch den Gruppendruck an, dem viele meinen folgen zu müssen und regte an, dass gute Freunde in einer Clique aufmerksam miteinander umgehen und sich ansprechen sollten, wenn sie Veränderungen im Verhalten ihrer Freunde wahrnehmen.

   

Ob Alkohol, Nikotin, Cannabis oder Computersucht – Sabine Bätzing hatte für die Gesamt-schüler den richtigen und kompetenten Draht, um über Sucht, Drogenproblematik und Prävention zu reden. Natürlich blieb auch die Frage der Schüler an sie nach ihrem persönlichen Umgang mit Alkohol oder Zigaretten nicht aus. Dass auch sie schon mal ein Glas Wein genieße, wollte sie gar nicht verhehlen, Rauchen – so die Drogenbeauftragte – sei für sie jedoch nie ein Thema gewesen. Sie habe als Jugendliche das Glück gehabt, Freunde zu haben, die sie als Nichtraucherin akzeptiert hätten.

Alles in allem war dies ein sehr gelungener und auch persönlicher Vortrag von Sabine Bätzing, den die Schüler sicher im Religionsunterricht wieder aufgreifen und fortsetzen werden. Der lebhaften Diskussion mit den Schülern schloss sich noch eine Gesprächsrunde für interessierte Lehrer an.

(j.dicker)