Holocaustgedenktag 2006


 „Holocausterziehung ist für unser Verständnis der heutigen Welt von entscheidender Bedeutung. Dazu gehören Besuche in ehemaligen Konzentrationslagern, Unterstützung für eine stärke Programmgestaltung... und Vergleiche mit heutigen Beispielen für Völkermord...“

G. Weisskirchen FR Nr. 23/06

Eine Gruppe von SchülerInnen und LehrerInnen bemüht sich seit Jahren durch Wochenendseminare, internationale Begegnungen, Workcamps in Gedenkstätten und Exkursionen der o. g. Aufgabe gerecht zu werden.

Für den diesjährigen Holocaustgedenktag wurden hierfür eine gemeinsame Veranstaltung für SchülerInnen der Jahrgänge 9-13 in der Schule und Fahrten nach Theresienstadt, Buchenwald, Berlin und Danzig-Stutthof gemeinsam geplant und durchgeführt.

1. Gedenkveranstaltung in der Schule

Nach der Programmvorstellung durch einen beteiligten SV-Vertreter und der Einführung durch den das Projekt betreuenden Lehrer über Ursachen und Ziele der Judenvernichtung (Historischen u. europäischen Kontext) bemühten sich SchülerInnen der Klassen 9, 10 und 11 um die Darstellung des Geschehenen.

Schwerpunkte waren

 

Die Frage nach den Konsequenzen für das eigene Handeln wurde vor allem mit Texten von Carola Stern, Eugen Kogon und einem Lied von Konstantin Wecker („Sag Nein“) thematisiert.

So vorbereitet gingen 35 SchülerInnen in unterschiedlichen Gruppen auf Reisen nach Buchenwald, Theresienstadt und Berlin

  1. Besuch der Gedenkstätte Buchenwald

Unter der Leitung von Ehemaligen und von Oberstufenschülern fuhr eine Gruppe mit Wochenendtickets nach Weimar. Spurensuche nach Orten nationalsozialistischer Wirkens und die Analyse eines von SchülerInnen gedrehten Films, dienten zur Vorbereitung eines interaktiven Rundgangs, angeleitet von einer Gedenkstättenmitarbeiterin und SchülerInnen der Oberstufe.

Die TeilnehmerInnen des Rundganges, zu denen am 2. Tag auch Mitglieder der Theresienstadt-Gruppe gehörten, waren durch Vorlesen und Interpretationen ausgewählter Texte aktiv beteiligt.

  1. Internationales Treffen in Theresienstadt

Vier Gruppenmitglieder aus Siegen trafen sich hier mit SchülerInnen eines Gymnasiums aus Usti und Gedenkstättenmitarbeitern aus Theresienstadt. Sinti und Romavertreter, die an unserem Sommerprojekt zur Thematik „Flucht, Vernichtung und Vertreibung in Nordböhmen“ beteiligt waren, konnten aus organisatorischen Gründen leider nicht teilnehmen.

 

Inhalte der Begegnung in Theresienstadt waren die Vernichtung der Juden und Überlegungen zu einem für 2006 geplanten Projekt in Lviv (Ukraine) zur Thematik „Das Lemberger Ghetto “.

Interessant an diesem Ansatz ist die Behandlung der Inhalte im europäischen Dialog und Maßstab. Das Gleiche galt für einen Besuch der „Aktion Zivilcourage“ in Pirna am Samstagnachmittag.

  1. Wochenendfahrt nach Berlin

OberstufenschülerInnen, die bereits mehrmals an Projekten in Berlin teilgenommen haben, führten die GEE-Veranstaltugn von Freitagvormittag in Berlin fort.

    

Der Besuch des Jüdischen Museums erlaubte die Einordnung der Fakten in einen historischen Kontext, der Besuch des Holocaustdenkmals seine Aktualisierung.

  1. Fahrt nach Danzig-Stutthof

      Die im Dezember 2005 organisierte Fahrt nach Danzig führte auch zur Beschäftigung mit dem       ehemaligen Konzentrationslager Stutthof. Der anschließende Besuch des

Solidarnosc-Museums konfrontierte die Gruppe der Ehemaligen der GEE mit Möglichkeiten des Widerstandes, auch im 3. Reich.

      Überlegungen zur Demokratie- und Menschenrechtserziehung heute gaben dabei den Impuls, für die Gründung einer „Aktion für Demokratie und Zivilcourage“ an unserer Schule im Jahr 2006.

                                                                                  Motto: „Ich habe erlebt, wozu Menschen fähig                                                                                   sind, die einer Verführung erliegen. Man                                                                                   darf es nicht so weit kommen lassen“.

                                                                                                                      Carola Stern

Dr. H.-P. Steimle, Febr. 2006