UNICEF Juniorbotschafterin zum Interview an der Gesamtschule Eiserfeld


Janika Müller ist 15 Jahre alt, Realschülerin und wurde kürzlich zur UNICEF Juniorbotschafterin gewählt. Jannikas Verbindung mit der Gesamtschule Eiserfeld besteht zum Einen darin, dass ihr jüngerer Bruder Daniel bei uns Schüler im 5. Jahrgang ist. Darüber hinaus wurde Janika selbst vor kurzem auf dem Anti-Aids Abend in der Aula der Gesamtschule Eiserfeld von Heide Simonis noch einmal namentlich für ihr UNICEF- Engagement geehrt. Auch die Gesamtschule Eiserfeld engagiert sich seit Jahren für UNICEF

Janika, wie bist du auf UNICEF aufmerksam geworden?
„Mein Vater arbeitet ehrenamtlich bei der Katastrophenhilfe und hatte 2005 einen Einsatz beim Erdbeben in Pakistan. Er brachte Bilder mit, die mich sehr betroffen machten und mich sofort anregten zu helfen. Dazu kam, dass ich in Geolino einiges über die UNICEF Juniorbotschafter gelesen hatte. Dann dachte ich, wir haben ja die Chance zu helfen, und die sollte man auch nutzen.“
 

Was hast du dann als erstes für UNICEF unternommen?
„2005 habe ich Lesezeichen für Kinderrechte gemacht – zehn verschiedene Zeichen mit je einem Kinderrecht darauf, sodass man beim Aufschlagen eines Buches immer mit einem anderen Kinderrecht konfrontiert wird. Der Erlös aus dem Verkauf ging an UNICEF und motivierte mich weiterzumachen.“
 

Und  die Hände-Aktion, wie ist die entstanden?
„Die Hände sollten ein Zeichen zur Abwehr und ein Symbol für helfende Hände sein. Ich wollte sie aus Modelliermasse herstellen und habe bei der Firma Eberhard Faber um Unterstützung angefragt. Die haben mir sofort 50 Päckchen gespendet.“
 

Du musst doch unheimlich viele Hände hergestellt haben. Hast du eine Form dafür gehabt?
„Kaufen konnte ich eine passende Form nicht. Ich habe den Entwurf gemacht und mein Vater hat aus einer Art Draht eine Form gebaut. Ja, und schubweise habe ich dann ca. 1000 Hände in Regenbogenfarben als Anhänger hergestellt.“
 

Wie hast du dann Spenden für die Anhänger bekommen?
„Zuerst habe ich mich an den Bürgermeister von Siegen gewendet, aber meine Anfragen um Unterstützung sind immer an der Sekretärin hängen geblieben. Dann gab es in der Rathausgalerie eine Aktion „1000 families – eine Welt – eine Zukunft“. Hier durfte ich meine Aktion vorstellen. Davon wurde noch einmal in der Presse berichtet, und auf meiner Homepage zu meiner Aktion (www.haende-gegen-kinderarbeit.tk) waren viele interessierte Spender. So kam alles ins Rollen. Plötzlich  gingen viele Spenden aus ganz Deutschland ein.“
 

Stellst du die Hände selber  her und wo bleibt denn da noch deine Freizeit?
„Ja, ich stelle sie selber her. Ich kann die Zeit, die ich bisher investiert habe, nicht mehr in Stunden ausdrücken. Aber es macht ja Spaß, und ich mache weiter. Helfende Hände kann man nie genug brauchen.“
 

Ein tolles Engagement! Janika, noch ein paar Worte zu deinem großen Tag, als du die Auszeichnung als UNICEF Juniorbotschafterin in Frankfurt bekamst ...
„Zuerst bekam ich einen Anruf von UNICEF, dann folgte eine Einladung zur Pressekonferenz in den Frankfurter Römer. Da waren auch bekannte Persönlichkeiten wie z.B. Oliver Bierhoff, Sabine Christiansen u.a., die sich ja alle auch für UNICEF engagieren. Tausend Kameras waren auf uns gerichtet, auf die besten 5 aus 150 eingesandten Aktionen, an denen ca. 15.000 Kinder und Jugendliche beteiligt waren. Jeder musste sein Projekt noch einmal vorstellen. Ich war als einzige allein, die anderen traten zu zweit stellvertretend für ihre Gruppe auf. Am Nachmittag bekam ich dann in der Paulskirche meine Auszeichnung als Dritte.“
 

Alles bestimmt sehr aufregend...
„Ja, sehr.“
 

Wie geht es für dich als UNICEF Juniorbotschafterin jetzt weiter?
„Ich mache in jedem Fall weiter. Man sollte nicht vergessen und nicht aufhören zu helfen!“
 

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg für deine Aktion!

 

 

(j.dicker)