Lernstandserhebungen Chemie 20.05.2011


Jod ist ein fester Stoff aus kleinen, violetten, metallisch glänzenden Partikeln. Er riecht ähnlich wie Chlor, ist giftig. Erwärmt man diesen Stoff, so schmilzt er nicht (wie etwa Eis in der Sonne), sondern geht direkt in den gasförmigen Zustand über! Ein besonderes Verhalten, das nur wenige Stoffe zeigen. Der Chemiker nennt dieses Verhalten „sublimieren“.

Genau dies sollten 120 Schülerinnen und Schüler aller Klassen des 8. Jahrgangs in der Aufgabe Nr. 5 der ersten „Lernstandserhebung“ im Fach Chemie an der Gesamtschule Eiserfeld so oder so ähnlich erläutern. Neben dieser Aufgabe gab es noch eine ganze Reihe anderer chemischer „Nüsse“ zu knacken!

Sinn und Zweck dieses Tests war es, die im Unterricht der Jahrgangsstufe 8 erworbenen Kompetenzen im Fach Chemie am Ende eines Schuljahres zu überprüfen. Und zwar nicht irgendwie, sondern an einem am schulinternen Lehrplan und den Kernkompetenzen des Faches orientierten gemeinsamen Evaluationsverfahren!

 

Bereits im vergangenen Schuljahr war in einem ersten Testlauf ein für alle Klassen 8 gemeinsam verbindlicher Test von Schülern bearbeitet worden. Das angewandte Verfahren war erfolgreich, jedoch wurde dieser Test nicht zeitgleich geschrieben.

Um beim diesjährigen Durchlauf für alle vier Klassen und für alle vier ChemielehrerInnen exakt gleiche Überprüfungsbedingungen zu schaffen, wurde der Lernstand der chemischen Grundkenntnisse zeitgleich für alle in der Aula erhoben. Die Aufgaben wurden unter Leitung von Steffen Pröhl von einem Team von Chemikern entworfen, welche selber keinen Unterricht im achten Jahrgang haben. Strikte Geheimhaltung den SchülerInnen und den KollgeInnen gegenüber war – ähnlich wie beim Zentralabitur – oberste Pflicht!

Um möglichst kontextbezogen und naturwissenschaftlich adäquat zu prüfen, sollte ein Experiment protokolliert und ausgewertet werden. Die Durchführung eines Experimentes vor 120 (!!) Schülern ist jedoch nicht praktikabel, da die Abläufe nur von wenigen beobachtet werden können. Daher wurde von diesem Experiment eigens ein kurzer Videofilm in HD-Qualität aufgenommen, eben die eingangs beschriebene Sublimation von Jod. Mittels Beamer fand dann die Projektion dieses Videoclips in der Aula zu Beginn des Tests auf die Großleinwand statt.

 

Dort saßen nun 120 Mädchen und Jungen der achten Klassen an Einzeltischen, schauten sich den Film an, protokollierten die zu sehenden Beobachtungen. Anschließend wurde der Test ausgeteilt. Nach 40 Minuten musste abgegeben werden.

Durch die Vergleichsarbeit rückt das Fach Chemie auch im Bewusstsein der SchülerInnen in eine Reihe mit den Hauptfächern Deutsch, Mathe, Englisch. Rechtlich ist dies, was die Abschlüsse betrifft, schon lange so. Denn im kommenden Schuljahr werden alle 8er in Deutsch und in Chemie in Grund- und Erweiterungskurse eingeteilt. Und diese entscheiden eben auch über den Schulabschluss.

 

Den SchülerInnen ist dies bewusst. Sie haben in den letzten Wochen für die Vergleichsarbeit viel gearbeitet und noch mehr gelernt. Erste Auswertungsergebnisse belegen dies!

Werner Jüngst