Die Jahrgangsstufe 9 auf den Spuren deutsch-französischer Geschichte in Lothringen

Auch mehr als 90 Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges sieht man der Landschaft die Spuren der Kämpfe an.Die Schlachtfelder von Verdun sind zur Gedenkstätte erklärt worden. Hier darf nichts verändert werden.

Unsere erste Station auf den champs de bataille ist das Fort Douaumont,eine doppelstöckige, halbunterirdische Kaserne mit Gräben, Panzerbeobachtungsglocken und drehbaren MG-Versenktürmen. Hier erhalten wir Einblicke in das Frontleben der Soldaten.

Das Fort Douaumont wird auch Sargdeckel genannt.Am 8.Mai 1916, unter deutscher Besatzung, explodiert ein Granaten- und Flammenwerferdepot. Dabei kommen ca 900 deutsche Soldaten ums Leben. Aus Zeitgründen werden ihre Leichen in eine Kasematte gebracht und eingemauert. Dieser Ort ist der deutsche Friedhof im Fort. Weiter geht es zum Ossuaire, dem Gebeinhaus.

Es ist 130m lang, hat die Form eines Kreuzes und der Turm erinnert an eine Artelleriegranate. Hier werden die Knochen von über 130.000 nicht identifizierten Soldaten aller Nationen aufbewahrt. Wir gehen über den angrenzenden Friedhof mit 15.000 französischen Soldatengräbern. Neben christlichen Kreuzen gibt es auch ein Gräberfeld für muslimische Gefallene aus den ehemaligen nordafrikanischen Kolonien. Ihre Grabsteine sind nach Osten, Richtung Mekka ausgerichtet. Viele Schüler sind betroffen, entzünden Kerzen in der Kappelle des Gebeinhauses und tragen sich in das Kondolenzbuch ein. Auf dem Rückweg halten wir noch in Fleury, einem ehemaligen Bauerndorf mit mehr als 400 Einwohnern.

Auf den Hügeln von Verdun gelegen, wurde es innerhalb kurzer Zeit dem Erdboden gleichgemacht. Man hat die Wege des Dorfes rekonstruiert und die Standorte der Gebäude mit Schildern markiert. In der Mitte des Dorfes steht eine Kappelle als Gedenkstätte. Nach einem kurzen Aufenthalt im Stadtzentrum von Verdun treten wir die Rückreise an. Ein Tag voll erlebter Geschichte geht zu Ende...

P. Döhler

 Bild 25: Das Gebeinhaus (Titelbild)

Bild 2: Führung im Fort

Bild 4: Der deutsche Friedhof im Fort

Bild 18: Die Außenanlagen von Douaumont

Bild 26: Das muslimische Gräberfeld