A Week In Boxes

Ein künstlerisches Zeit-Projekt der Klasse 8d




Wer hat sich das nicht schon einmal gewünscht – Zeit und Erlebnisse festhalten zu können? Besonders Schönes möchte man  hin und wieder gerne für sich erhalten. Doch die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d beschäftigten sich eine Woche lang mit dem Alltäglichen, beobachteten ihren Alltag ganz genau, um daraus Material für ihr künstlerisches Zeit-Projekt zu gewinnen. 

Angeregt durch die Date Paintings des Konzeptkünstlers On Kawara, in denen er seine eigene Lebenszeit zum Thema macht, entstanden überaus vielseitige und ideenreiche Zeit-Collagen, wobei jeder Schüler seine ganz eigenen Erlebnisschwerpunkte künstlerisch umsetzte.

J
eden Tag machten sich die Schülerinnen und Schüler eine Woche lang Notizen und Zeichnungen, sammelten Erinnerungsstücke und tagesrelevante Fragmente, um dann für jeden Wochentag das für sie bedeutendste Tagesereignis in einer kleinen Schubladenbox zu archivieren. So entstanden liebevolle Miniaturwelten ebenso wie ganz reduzierte Schachtelinhalte, die auf den Betrachter wie verschlüsselte Botschaften auf etwas Bedeutsames wirken. So verbirgt sich im Schachtelinneren also ganz Persönliches, das in einigen Schülerarbeiten gar nicht, in anderen ganz oder nur ein wenig offenbart wird. Im Gegensatz dazu steht die klare, oft schnörkellose und scheinbar objektive Farbschriftge-staltung des Schachteläußeren, die – wie bei On Kawara – eine Woche Lebenszeit dokumentieren soll als Teil eines universellen Zeiterlebens. Wie genau sich die Schüler Gedanken zu ihrer Zeit-Collage gemacht haben, belegen folgende Schülertexte parallel zu den dazu gehörigen Bildern: 

Ich habe in das Bild eine Uhr eingearbeitet, weil ich finde, dass die Day Boxes etwas von meiner Zeit enthalten. Die Uhrzeit 7:55 habe ich gewählt, weil wir zu Beginn der ersten Unterrichtsstunde mit dem Thema begonnen haben. Die Erde steht stellvertretend für das Weltgeschehen und ich bin ja ein Teil davon.                                                

Sina 

Ich habe mir gedacht: Fußspuren setzen Zeichen in der Zeit, wenn auch nur kleine. So wie Momente, Tage, Monate … vergehen, so werden auch die Fußspuren mit der Zeit immer blasser, bis sie schließlich gar nicht mehr zu sehen sind. Aber ganz verschwunden sind sie nie, denn sie bleiben ein Teil der Zeit. Piero

Ich habe das Kunstbild so gestaltet, weil die Sanduhr für mich die Zeit am besten repräsentiert. Für den Hintergrund habe ich verschiedene Landschaften gewählt, die verschiedene Jahres- Zeiten wiederspiegeln. Meine Day Boxes habe ich in die Sanduhr gesetzt, weil meine Zeit immer weiter läuft wie der Sand durch die Sanduhr.  Lora 

Da das Thema ja sehr viel mit Zeit zu tun hat, habe ich Bilder aus den 50er bis hin zu den 70er Jahren zusammengestellt. Der leichte     Grünstich der Bilder soll deutlich machen, dass es vergangene Zeit ist. Sie bilden den Hintergrund zu meinen Day Boxes, die ich am Rand des Kastens aufgehängt habe. Sie sollen auffallen, weil mir meine erlebte Zeit am wichtigsten ist. 
Diane

Für jeden Menschen vergeht die Zeit anders, anders schnell oder langsam, anders schön oder schlecht, .. Aus diesem Grund habe ich die Gesichter vieler verschiedener Personen  in den Hintergrund gesetzt. Mein persönliches Zeitempfinden steht im Vordergrund. Die Day Boxes sind blau, weil es einfach meine Lieblingsfarbe ist. Es soll nicht die Farbe des Himmels oder des Meeres symbolisieren, sondern einfach nur mich!  Alina

Ich habe die Welt gemalt, weil es überall auf der Welt Tage gibt, manche sind schön, manche nicht. Meine Day Boxes fliegen mit vielen anderen um die Welt, weil es ja nicht nur meine sieben Day Boxes gibt, sondern alle aus der Klasse haben welche gemacht und überall auf der Welt gibt es Menschen, die ihre erlebte Zeit in Day Boxes packen könnten. Ich fand das Thema schön und hatte Spaß.                                                                                         Marie 

Ich habe die Sanduhr gewählt, weil ich finde, dass das Leben wie Sand an einem vorbei rinnt und man eigentlich gar keine Zeit hat, all das Schöne zu genießen. Ich habe deshalb ganz bewusst die Day Boxes um die Sanduhr herum angeordnet.  Laurin

Die Zeit: Ein Bogen zwischen Geburt und Tod, dargestellt durch meine Day Boxes, die an bestimmte Zeitabschnitte erinnern.   Tapio

   
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