"Eine Seefahrt, die ist lustig…“

oder die Abschlussfahrt der 10a auf dem Wattenmeer   (12.08.07-17.08.07)


Lustig war es auf alle Fälle, aber das weiß man ja vorher nicht. Und so starteten an einem sonnigen siegerländer Vormittag, 21 Leichtmatrosen, um die Niederlande von der Wasserseite her kennen zu lernen.

Als wir am Hafen ankamen wartete schon die erste Herausforderung auf uns, denn unser Boot, die Johanna Engelina, lag in zweiter Reihe am Hafen. D.h. wir mussten mit Mann und Maus, Gepäck und Lebensmitteln über eine uns noch sehr schmal vorkommende Planke auf ein Schiff laufen und von dort über die Reling auf unser Schiff klettern. Vom Skipper Laurens und seinem Mat Lukas wurden wir freundlich begrüßt und in das Leben auf einem Schiff eingewiesen. Man stelle sich vor: Auf dem IJssel- und Wattenmeer fahren vielleicht ca. 300 solcher Schiffe herum und wir finden ausgerechnet den Skipper, der regelmäßig auch Schüler des hiesigen Abendgymnasiums beherbergt und viele Siegerländer kennt.

 Der nächste Morgen erwartete uns mit schönem Wetter und Lukas erklärte uns die Grundbegriffe des Segelns, von den Namen der einzelnen Segel bis hin zur Knotenkunde. So wurden wir im Handumdrehen zur Mannschaft der Johanna Engelina. Segel hissen, Segel herablassen, Manöver einleiten usw. waren ab jetzt unser „Ding“.        

       

In der Zwischenzeit gab es genügend Zeit zum Ausruhen, Quatschen, Kuchen essen, im Focksegel liegen etc. Uns so segelten wir gemütlich von Enkhuizen nach Texel. Nach dem Abendessen begaben sich die meisten Schüler auf den Weg, um zu erkunden, was der Hafen so bietet. Insgesamt war die Saison in den Niederlanden eher schlecht, so dass viele Geschäfte leider zeitig schlossen. Aber immerhin gab es Schüler, die sogar im chinesischen Fastfood Restaurant durch geschicktes Feilschen die Preise drücken konnten.

 Da das gute Wetter nicht blieb, mussten wir uns am Mittwoch mit stürmischen Winden auseinandersetzen. Sicher ist sicher, also gab der Kapitän die Order aus, die Schwimmwesten anzuziehen.

Nach dem bequemen Segeln der Vortage, lernten wir die See nun von einer anderen Seite kennen. Man glaubt ja kaum, wie schnell man klatschnass werden kann, wenn man am Bug steht und ein Segel setzen soll und eine heftige Welle gegen das Boot klatsch. Wer wissen will, wie sich das anfühlt, kann ja Olli F. mal fragen. Für alle anderen, die weiter hinten standen, war das allerdings ein eher lustiger Anblick.

Dummerweise hatten wir vergessen (OK. der Skipper hatte uns gewarnt) die Tür des Kühlschranks zu verbarrikadieren. Und so öffnete sich eben dieser Kühlschrank bei einer großen Welle und der Inhalt desselben verteilte sich im Aufenthaltsraum. Die Reste des letzen Mittagessens lagen nun auf den Fußboden. Manchmal hat man eben kein Glück und dann kommt Pech dazu, denn dummerweise hatten wir zwei Schüsseln Reis vom letzen Abendessen mit Soße im Kühlschrank. Dieses Chaos auf hoher See wieder zu beseitigen, überforderte die Magennerven einiger Teilnehmer. Na ja, die Fische hat es vermutlich gefreut.

 Und so haben wir die Woche mit vielen Ereignissen insgesamt gut verbracht. Von Enkhuizen nach Texel, von dort nach Terschelling, weiter nach Harlingen und zurück nach Enkhuizen ist uns dieses Segelrevier jetzt ein Begriff. Zwischen dem Segeln und den Hafenrundgängen hatten die SchülerInnen Zeit für sich, was letztlich auch gut für die Gemeinschaft in der Klasse war. Und wenn ich demnächst ein Segelschiff sehe, muss ich bestimmt an die Segeltour der 10a auf der Johanna Engelina denken.

 Die Klasse 10a mit Skipper Laurens und Mat Lukas

 

Gunter Beyer