Metro macht Schule

Berufliche Orientierung leichter gemacht >>>26.06.10

Kooperationen zwischen Schulen und Wirtschaftsunternehmen werden in Deutschland immer öfter geschlossen. Für jegliche Schulform bestehen inzwischen Modelle, an denen sich andere Schulen orientieren können. Die Art der Kooperation wird dabei sehr unterschiedlich realisiert.
Welche berufsorientierenden Lehreinheiten die Zusammenarbeit letztlich umfasst, richtet sich nach dem Ermessen, den Möglichkeiten und dem Engagement der Partner. Ein Beispiel, wie eine Zusammenarbeit laufen kann, geben Metro Cash & Carry in Siegen und die Gesamtschule Eiserfeld.

Zwei Damen in einer Verkaufssituation mit Beobachterin.
Metro AG
Kooperationen leisten wertvolle Bildungsarbeit. Der Blick über die Schulter von Praktikern ist für die Berufswahl besonders wichtig.

Blick in den Berufsalltag

Diese Zusammenarbeit beruht weitgehend auf dem übergreifenden Kooperationskonzept der Metro-Gruppe "Metro macht Schule". Mit diesem hat die Gruppe seit 1999 innerhalb Deutschlands 113 vertraglich besiegelte Lernpartnerschaften zu Schulen jeglicher Schulform aufgebaut - von der Förderschule bis zum Gymnasium. Das Engagement der Metro-Gruppe erstreckt sich dabei überwiegend darauf, Einblicke in den Berufsalltag zu verschaffen.
Schüler dürfen deshalb zu Betriebsbesichtigungen oder anlässlich von Ferien- und Schülerbetriebspraktika in die Betriebe der Metro-Gruppe kommen. Zum "Metro macht Schule"-Konzept gehört aber auch, dass verschiedene Metro-Mitarbeiter - von Führungskräften bis hin zu Azubis - in die Schule kommen und dort Referate über Berufe im Handel halten.

Kooperation erleichtert Berufseinstieg

Die Gesamtschule Eiserfeld ist seit zwei Jahren Partner der Metro-Gruppe in Gestalt des Metro Cash & Carry in Siegen. Die Zusammenarbeit mit der Handelsgruppe läuft erfolgreich. Jürgen Braun, erfahrener Berufswahl-Pädagoge an der Gesamtschule, sieht es so: "Dadurch, dass wir die Schüler über die Firma informieren, hilft es denen, leichter in Praktika reinzukommen."
Auch seien die Wege kürzer geworden, sagt Braun. So konnten dank der Zusammenarbeit schon einmal zwei kurzfristig frei gewordene Ausbildungsplätze bei Metro Cash & Carry noch außerplanmäßig mit Schülern der Gesamtschule besetzt werden. Und bei Galeria Kaufhof wurden 2008 sogar 50 zusätzliche Ausbildungsplätze extra für die bundesweit gut 70 Kaufhof-Partnerschulen bereitgestellt.

Jugendliche und Erwachsener vor PC.
Metro AG
Praxis hautnah erleben - das gefällt und hilft außerdem, einen Beruf richtig einzuschätzen.

Um umfassend über berufliche Möglichkeiten informieren zu können, hat die Gesamtschule Eiserfeld auch noch weitere Partner akquiriert, die vor allem mit Einzelmaßnahmen zur schulischen Berufsorientierung beitragen. Es sind Unternehmen wie Sparkasse, Siegenia und AWO, die Spezialistenvorträge, Betriebsführungen und einen Schnupperaustausch anbieten und bei den Schülern somit den Blick über den Handel hinaus öffnen.

Der Schüler als Mitarbeiter von morgen

Warum sich Firmen heute gerne für die schulische Berufsorientierung gewinnen lassen, erklärt Olaf Stieper, Leiter der Berufsbildung bei Metro, so: "Ausbildungsbetriebe haben gemäß Ausbildungsvertrag die Verpflichtung, alles zu tun, damit der Auszubildende seine Berufsausbildung erfolgreich zu Ende bringen kann. Das impliziert bei zunehmend schlechter werdendem Abgangsniveau verstärkte Anstrengungen seitens der betrieblichen Ausbilder."
Es geht also vor allem darum, Schülern eine qualifizierte Berufswahl zu ermöglichen. Ein weiteres Ziel besteht darin, künftigen Azubis ein optimales Recruiting zu bieten. Dafür reicht die Hinführung zur qualifizierten Berufswahl nicht mehr aus. Um gute Azubis zu bekommen, geht es Firmen immer öfter auch um die Förderung der "ökonomischen Bildung". 

Metro schult Lehrkräfte

Die Metro-Gruppe nimmt sich dieser Aufgabe mit den Lehrerfortbildungen "Meeting Metro" und dem Unterrichtskompendium "Handelswelten Didaktik" an. In ihnen werden Lehrerinnen und Lehrern gezielt Anforderungen und Qualifikationsniveaus für den Handel verdeutlicht.  

Auch Jürgen Braun kennt diese Programme und nutzt sie. Er hat bei Metro Cash & Carry schon einmal ein Praktikum absolviert, um selbst zu erfahren, was dort von den Auszubildenden verlangt wird. Eine Erfahrung, die bei der Berufsorientierung seiner Schüler durchaus hilfreich ist.