Lehrplanentwurf
Profil 3: Individuum und Gesellschaft
LK Erziehungswissenschaft / GK Deutsch
Für das
Schuljahr 2003/2004 stand für alle gymnasialen Oberstufen des Landes
Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit zur Profilbildung an. Was zunächst als eine
zwingende Reform erschien, ist allerdings jetzt nur noch optional.
Für das Fach
Erziehungswissenschaft hatte ich Gelegenheit, in mehreren Veranstaltungen des
Verbandes der Pädagogiklehrer und der Bezirksregierung Arnsberg ein
Meinungsbild zur Profilierung zusammenzutragen. Unklar blieb, ob das Fach für
eine sichere Existenz an den jeweiligen Schulen eher frei oder besser in ein
Profil eingebunden wäre. Die Überlegungen der Kolleg/innen waren von den
jeweiligen individuellen Gegebenheiten in den Schulen geprägt.
Absehbar war
für alle Kolleg/innen, dass sich die Änderungen im Schuljahr 2002/2003
(Betonung der Sprachen und Naturwissenschaften) zu Ungunsten der
gesellschaftswissenschaftlichen Fächer auswirken würden. Erste Rückmeldungen
zum Wahlverhalten der Schüler/innen aus Schulen ohne Profilbildung scheinen
diese Befürchtungen zu bestätigen. Genaue Ergebnisse sind aber erst zu
erwarten, wenn die einzelnen Schulen ihre statistischen Daten vorgelegt haben.
Der
Schwerpunkt PA/D wird an der GE Eiserfeld seit Jahren sehr gut angewählt, für
das kommende Schuljahr noch stärker als bisher. Das Fach Erziehungswissenschaft
kann den Schüler/innen neben einer fundierten wissenschaftspropädeutischen
Ausbildung Hilfen geben zur persönlichen Entfaltung in sozialer Verantwortung.
Insofern hat es berechtigten Anspruch auf einen Platz im Fächerkanon. Man muss
aber neben einem qualifizierten Unterricht auch besondere Angebote
bereitstellen, die es für Schüler/innen attraktiv erscheinen lässt,
insbesondere deshalb, weil die Wahl dieses Faches automatisch zu einem höheren
Stundendeputat führt.
Im vergangenen
Studienjahr hatte ich Gelegenheit, die Studienanforderungen des Faches
Erziehungswissenschaft in Siegen genauer kennen zu lernen. Außerdem erhielt ich
von vielen ehemaligen Schülerinnen und Schülern Informationen über deren
Werdegang. Es zeigte sich, dass viele ihre Schulkenntnisse als gute Basis für
ihr Studium verwerten konnten und auch jetzt noch mit dem Fach zufrieden
sind.
Das ehemalige
Profil Erziehungswissenschaft – Biologie wurde an unserer Schule aufgelöst,
weil viele Schüler/innen des LK-PA das Fach Biologie gerne als freien LK wählen
wollten. Durch die ehemalige Profilierung blieb das Wissen um die Nahtstellen
der beiden Fächer erhalten, so dass auch jetzt noch – unabhängig von der
Profilbildung mit dem Fach Deutsch – eine Vernetzung mit Biologie stattfindet.
Das Fach
Deutsch eignet sich besonders gut für die Kombination mit
Erziehungswissenschaft. Literarische Texte gewinnen neue Dimensionen für die
Interpretation, wenn Persönlichkeits- und Entwicklungsmodelle zur Verfügung
stehen, die an die Texte herangetragen werden können. Auch der produktive und
rezeptive Umgang mit Sachtexten kann unter dem Einfluss von Lern- und
Kommunikationsmodellen - die zudem
fächerverbindend / fächerübergreifend vermittelt werden, zu vertieften
Fragestellungen und Erkenntnissen führen. Der Umgang mit Sachtexten im Fach
Erziehungswissenschaft unterstützt eindeutig die Qualität der entsprechenden
Arbeiten in Deutsch. Dort haben sie einen wachsenden Stellenwert durch die
neuen Richtlinien.
Fragen der
Personalisation, der Identitätsbildung, aber auch abweichenden Verhaltens,
Außenseitersituationen von Menschen spielen auch im Fach Deutsch eine
bedeutende Rolle. Diese können in Zusammenarbeit mit dem Fach
Erziehungswissenschaft nicht nur vertieft bearbeitet werden. Vielmehr
erschließen sich für den Grundkurs Deutsch Möglichkeiten, auf einem angehobenen
Niveau zu arbeiten. Das Fach Deutsch
wiederum bietet über die inhaltlichen Beiträge hinaus neue Sichtweisen der
Erziehungswirklichkeit als eines wichtigen Bereichs gesellschaftlicher
Realität.
Das Fach
Deutsch muss durchgehend bis zum Abitur von allen Schüler/innen belegt werden.
Diese Kopplung führt also zu keiner weiteren Belastung des Stundendeputats.
Beide Fächer können über drei Jahre in einem festen Verband unterrichtet
werden, so dass der fachübergreifende Ansatz auf jeden Fall erhalten bleibt.
Schon immer
haben Pädagogiklehrer literarische Texte in ihren Unterricht einbezogen, schon
immer haben Deutschlehrer Fragen, die das Fach Erziehungswissenschaft
tangieren, in ihrem Unterricht berücksichtigt. Auch wenn es vielleicht so
scheint, als hätten Schüler/innen in der Oberstufe noch nie etwas mit Fragen
der Erziehungswissenschaft zu tun gehabt, so stellen sie doch in der Regel
schnell fest, dass sie Vorwissen gerade aus den Fächern Deutsch und Biologie
aus der Sekundarstufe I integrieren können. Deshalb dürfte es auch für die
Fachgruppen interessant
sein, da Profile zu bilden, wo es bereits Berührungspunkte gibt, die nur noch
explizit dargestellt werden müssen.
Die Gesamtschule Eiserfeld ist seit acht Jahren Profilschule. Mit der
vorliegenden Fächerkombination ging der erste Durchgang 2001 mit guten
Erfahrungen ins Abitur. In den Jahrgangsstufen 11 – 13 wird teils
fächerübergreifend, teils fächerverbindend unterrichtet. In Absprache mit den
Schüler/innen legen die beteiligten Kolleg/innen zu Anfang des Schuljahres in
einer gemeinsamen Konferenz die Inhalte des laufenden Schuljahres fest. Die
Feinplanung unterliegt weiterhin den Kolleg/innen. Die verstärkte
Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Lehrer/innen und auch mit den
Kursteilnehmer/innen ist durchaus positiv.
Folgende schulinternen Vereinbarungen sind über die Richtlinien hinaus
bei der Planung zu berücksichtigen:
Über die Inhalte hinaus bietet das Fach Projekte an, die dieses Lern- und
Entwicklungsziel besonders stärken:
AG mit den
Schüler/innen der Hans-Reinhardt-Schule (PC-AG), (11,
während der Freizeit)
Lernen mit jüngeren
Schüler/innen in der OA (gesamte S II),
Organisation
und Durchführung einer Lesenacht
für Schüler/innen der Unterstufe – fachübergreifend mit Deutsch
Betreuung des Lesewettbewerbs mit Coaching (12),
intensive Beteiligung in den Schulgremien, im
Schülercafé und im Schülerreisebüro (gesamte S II)
Klassenpatenschaften
für die 5./6. Klassen in (11, 12)
Schüler/innen,
die nach der 10 an der Schule bleiben, nehmen in den letzten 10 Schultagen mit
ihrem jeweiligen Schwerpunkt an einem Methodenkurs „Lernen lernen“ teil.
Schwerpunktwahlen finden kurz vor Ende der 10 statt. Vorarbeiten zur
Teamentwicklung und Aufbau einer Erwartungshaltung für das Lernen in der
Oberstufe können so geleistet werden. Die Quereinsteiger aus anderen Schulen
werden im Angleichkurs von den Schüler/innen gecoacht.
„Lernen
lernen“ ist ein Thema, das in 11.1 mit allen Schüler/innen intensiv geübt wird.
Das geschieht über die Fächer hinaus in Stunden, die nach einem in 2002
verabschiedeten Förderkonzept erteilt werden. Die Anbindung und Vertiefung in
Erziehungswissenschaften
erfolgt in 11.2. So haben bisher
Schüler/innen in 11.2 ein Tischgruppentraining für die 5. Klassen als kleine
Facharbeit ausgearbeitet. Dieses Konzept wurde von allen beteiligten
Schüler/innen und Lehrer/innen als sehr sinnvoll und erfolgreich erachtet.
Durch die Verkürzung in 11.2 auf den dreistündigen Grundkurs und die Änderung
der Lehrpläne in 11.2 sind solche Projekte aber schwieriger geworden. Da
im Fach Deutsch in Jgst. 11 eine
Einführung in wissenschaftliche Methoden (Vorbereitung der Facharbeit in 12)
ansteht, könnte man für den Schwerpunkt ein gemeinsames Projekt entwickeln.
Von der
ursprünglichen Konzeption, die Berufspraktika in der 12 an die Schwerpunkte zu
binden und eine fachübergreifende
Facharbeit zu integrieren, ist leider nicht viel übrig geblieben. Der
Arbeitsaufwand für Schüler/innen und Lehrer/innen war extrem hoch, so dass
diese Form auf Dauer kaum durchzuhalten gewesen wäre, zumal bei geringer
Fachlehrerbesetzung (1-3 in Pa).
Die Wahl des
Praktikums (in 11) ist offen. Die Facharbeit wird entsprechend den Richtlinien
in der 12 in einem Klausurfach geschrieben. Organisation und Auswertung der
Praktika müssen noch weiter reflektiert werden. Für die Facharbeit liegen
allgemeine Vereinbarungen für alle Fächer vor (Beschluss Oberstufenkonferenz).
Ein fachspezifisches Konzept und Bewertungsgrundlagen hat die Fachkonferenz
Erziehungswissenschaft 2000 entwickelt.
Es ist in der vorliegenden Fassung praktisch gut umzusetzen.
Bei der
schulortnahen Kennenlernfahrt haben die Schwerpunktlehrer Gelegenheit mit den
Schüler/innen der 11 zu arbeiten (Teamentwicklung, Programm), sofern sie nicht
durch andere Klassenfahrten gebunden sind. Selbstverständlich tragen auch die
unter der Säule „Persönlichkeitsentwicklung“ genannten Aspekte Café,
Schülerfahrten, Lesenacht etc. erheblich zum Schulklima bei. Weitere
Unterstützung bieten Kurstreffen, die mit den kooperierenden Lehrer/innen
gemeinsam stattfinden, Tagesfahrten, bei denen oft der zweite Schwerpunktlehrer
dabei ist, tutorielle Betreuung durch die Schwerpunktlehrer ... bis hin zur
Abiturfeier (die Zeugnisse werden z.B. durch die Schwerpunktlehrer/innen ausgehändigt).
Der Lehrplan
für die Grundkurse ist verabschiedet. Er soll fortlaufend geprüft und ggf.
revidiert werden. Da Deutsch bis zum Abitur bindend ist, bleiben die Kurse von
der 11 bis zum Abitur zusammen. Für den Fall, dass die Grundkurse Deutsch aus
dem Schwerpunkt CH/SW und der Grundkurs
PA/D wegen geringer Schülerzahlen in 13 zusammengelegt werden, sollte man in
Bezug auf die Epochen und Gattungen eng zusammenarbeiten, damit alle
obligatorischen Gattungen und Epochen erarbeitet werden. Dasselbe Prinzip gilt
für Wiederholer. Bezüglich der Inhalte und Methoden sollen Deutsch und
Erziehungswissenschaft fächerübergreifend arbeiten. Auch der Schwerpunkt CH/SW
ist ausbaufähig mit
Deutsch als
drittem Fach. Für diesen Schwerpunkt ergeben sich weitere interessante Aspekte
im Bereich der Öffnung von Schule, z.B. mit der Kooperation mit dem Fachbereich
Chemie der Universität Siegen.
Für die
einzelnen Jahrgangsstufen liegen Entwürfe für größere fächerübergreifende
Projekte vor, die zurzeit genauer ausgearbeitet werden und in ihrer zeitlichen Anbindung (Dauer, Lage im Schuljahr) noch abzuklären
sind (Entwürfe liegen vor).
Vorgesehen ist
ein Projekt in Jg. 12 oder 13, in dem die in Mathematik erarbeiteten Grundlagen
in Stochastik angewendet werden können. 2000 wurde der Kurs in Mathematik
erstmalig und ausnahmsweise erst in 12.1 durchgeführt. Es bot sich eine Sequenz
zum Thema „Medienkindheit“ an, da hierfür Projektentwürfe vorliegen. Ab der
jetzigen 12 wird man im Rahmen der
Sequenzialität das Thema Anlage-Umwelt in 12.1 und Wissenschaftstheorie in
13.1(Intelligenzdebatte) erarbeiten.
Fachübergreifend
werden auf der Basis des ursprünglichen Schwerpunktes Pädagogik/Biologie auch
weiterhin Absprachen getroffen. So wird in Biologie das Vorwissen über Lernen
und Verhalten aus dem erziehungswissenschaftlichen Unterricht vorausgesetzt,
wiederholt, vertieft und aus fächerspezifischer Perspektive neu betrachtet.
Vernetzungen finden auch zum Thema Genetik statt. Fächerübergreifende Ansätze
finden sich zusätzlich zu den Fächern Geschichte – sowohl im Fach Deutsch als
auch in Erziehungswissenschaft (z.B. Erziehung im Nationalsozialismus,
Reformpädagogik etc.) sowie zu den Fächern Philosophie und Religion (z. B.
Werteerziehung, Erziehung in anderen Kulturen) und Sozialwissenschaft (Gruppe,
Rolle, Rechtsradikalismus).
Ergebnisse der
Vernetzung werden inzwischen in den Abiturprüfungen in beiden Fächern
erkennbar. Das gilt für die leistungsschwächeren Schüler/innen, die auf
stabilere Wissensnetze zurückgreifen können. Zu beobachten war aber auch die Entwicklung flexiblerer Denkstrukturen
und kritischer Sichtweisen bei leistungsstarken Schülerinnen.
Ansatzweise
liegen Absprachen vor, einzelne Sequenzen parallel mit dem Pädagogik-LK des
Gymnasiums Auf der Morgenröthe durchzuführen. Die bisherige Zusammenarbeit mit
den Fachkolleg/innen dieser Schule war gut und viel versprechend. In diesem
Jahr ist aber dort leider kein Kurs Erziehungswissenschaft zustande gekommen.
Zurzeit wird eine stärkere Öffnung des Schwerpunktes zur Universität Siegen
geplant, da das Fach PAL dort gelehrt wird.
Als Lehrwerk
nutzen die Schüler/innen die Kursthemen „Erziehungswissenschaft“. Dieses
Lehrwerk bietet schöne Ansätze für fächerübergreifenden Unterricht. Es ist
allerdings darauf zu achten, dass fachspezifische Aspekte deutlich
herausgestellt werden. Die inhaltlichen und methodíschen Ansätze sollte man
nicht 1:1 zu übernehmen. Hier müssen sich vor allem die Pädagogiklehrer
Gedanken machen. Zusätzlich gibt es etliche Exemplare von
Phönix I und II in der Bibliothek, die als Material ergänzed und vertiefend
hinzugezogen werden können.
In Kooperation
mit der Morgenröthe und mit dem LUMIS an der Universität Siegen wurde in der
Vergangenheit darüber nachgedacht, den Bereich Medienpädagogik sinnvoll in das
Fach Erziehungswissenschaft zu integrieren. Aufgrund fachlicher Weiterbildung
wird es im nächsten Jahr auszuloten sein, welche Bereiche des Lehrplans
entsprechend zu modifizieren sind
20. Juni 2003 Friederika
Meinhardt
PA:
Erziehungssituationen und Erziehungsprozesse |
Fächerübergreifender Aspekt |
D: Ich-Suche, Verständigung und Wirklichkeitsverarbeitung |
Das Individuum im Erziehungsprozess Begriffsklärungen: Erziehung, Sozialisation,
Enkulturation, Pädagogik etc. Anthropologische Aspekte: Muss Erziehung
sein? Methoden: Glossar anlegen, sinnvolle Arbeit
mit dem Lehrbuch, Textarbeit, Leseverstehen, Lerntagebuch, Rollenspiel Textarbeit, Rollenspiel |
Anwendung und Übung der Methoden im
Pädagogik- und Deutschunterricht: Lesetechnik, Referat, Protokoll,
Informationen sammeln – hausinterne Bibliothek erkunden, Internet Im Angleichkurs Deutsch: Zeitmanagement I Hausaufgaben, Vorbereitung von
Klassenarbeiten z.B. Fall Kaspar Hauser als
fachübergreifendes Projekt |
Bedingungen und Probleme von Kommunikation Erzähltexte der Gegenwart: von 1950 bis
heute, Kurzgeschichten Themenschwerpunkt z.B.: Gestörte
Kommunikation, Außenseitergeschichten Methoden: Erläuterung von Textbefunden,
Schreibkonferenz, Schreibwerkstatt, Textbearbeitung, Textüberarbeitung |
Erziehungsverhalten und Legitimation von
Erziehungspraktiken Erziehungsstile, kommunikative Aspekte des
pädagogischen Verhältnisses Verhandlungshaushalt Kommunikative Kompetenz Erzieherpersönlichkeit Methoden: Fallanalyse, Analyse von
Sachtexten, Beobachten und Beschreiben, Mind-Mapping |
Verdeutlichung des jeweils fachspezifischen Zugangs Beginn des Projektes: PC-Arbeit mit der
Hans-Reinhardt-Schule, Vorbereitung und Begleitung der
Arbeit Reflexion der Problematik: Kommunikation,
Erziehung, Integration |
|
Erziehung in verschiedenen historischen und
kulturellen Kontexten Je nach Zusammensetzung und Interessen des
Kurses: Erziehung in verschiedenen Milieus und
Kulturen, Problemlage junger Migranten Oder: Erziehung und Sozialisation in
Belastungssituationen |
Fächerverbindend: Re: Vergleich der großen
Weltreligionen mit Besuchen von Kirche und Moschee, verschiedenen
Gottesdiensten, christl.-jüd. Museum in Siegen Projekt z.B. Kinder im Krieg Szenische Lesung oder Ausstellung oder
Literaturcafé Eigene Gedichte schreiben f. Ausstellung z.B. übergreifend Ku:
Gestaltungselemente von Plakaten, Methoden: Präsentationstechniken Expertenbefragung |
„Wirklichkeit“ Auseinandersetzung und Kritik in lyrischen
Texten z.B. Lyrik gegen den Krieg, epochenübergreifend, Schwerpunkt 18./19. Jh. |
Pa: Lernen und Entwicklung |
Fächerübergreifender Aspekt |
D: Mitverantwortung für die Gestaltung der
zwischenmenschlichen Beziehungen |
Beobachtung, Beschreibung und Analyse von
Lernvorgängen Einübung in Beobachtungsmethoden anhand von
Filmsequenzen, Fotos, Beobachtungsberichte Vergleich verschiedener Lerntheorien |
Fachpraktikum mit Bericht und
Beobachtungsaufgabe z.B. in Kindergarten, Schule, Altenheim,
Therapiezentrum, Jugendzentrum etc. (in Ausnahmefällen nicht fachgebundenes
Praktikum, sondern Berufspraktikum, wenn nicht das Abitur angestrebt wird,
sondern z. B. eine Ausbildung nach 11 oder 12) (wird in Biologie zu späterem Zeitpunkt
aufgegriffen) |
Drama (19./20. Jh.) z. B.:
Wedekind, Frühlings Erwachen naturalistisches Drama (Nora, Die Ratten,..) Methoden: produktiv-analytische Verfahren,
szenisches Interpretieren Monologisches und dialogisches Sprechen,
Sprache als Handlung Theaterbesuch Erarbeitung einer Rezension |
Beeinflussung von Lernprozessen und
Selbststeuerung des Lernens Aspekte der Facharbeiten / Referate : Wahrnehmung, Denken, Gedächtnis Motivation Entdeckendes Lernen |
Aufgrund der zeitlichen Lage des
Fachpraktikums und aus organisatorischen Gründen wird diese Sequenz
vorgezogen. Projekt: Lernen des Lernens –
Tischgruppentraining im 5. Schuljahr Aufgreifen von Elementen des
Methodentrainings aus Angleich D 11.1 Deutsch: Facharbeit als Methode Besuch der Universitätsbibliothek,
Information und Bibliotheksrallye (Exkursion) Kleine Facharbeit |
Fachtexte zur Sprach- / Literaturtheorie Alternativen: Spracherwerb, Sprachentstehung Sprache und Denken – Verknüpfung z.B. mit
konstruktivistischen Lerntheorien Reflexion über die Bedeutung von Literatur (Verknüpfung zum Thema Medienpädagogik resp.
Bildung) Sachtextanalyse Freies und gebundenes Argumentieren Diskussion, Debatte |
Entwicklungsprozesse und Lernprozesse Intelligenz und Begabung z. B. Modelle von Piaget oder Erikson oder
Kohlberg |
Aufgreifen von Fragestellungen, die sich aus
den Erfahrungen der Praxis herleiten lassen, z.B. Förderung in Kindergarten und Schule Aufgreifen von Fragen aus dem Projekt
„Gemeinsam lernen“ Analyse von Filmsequenzen – z.B. zur
Denkentwicklung Analyse von Dramenausschnitten/Film Projekt: Die
Bedeutung der Zeit => jahrgangsübergreifendes Projekt: Mensch und Kosmos |
|
PA: Entwicklung und
Sozialisation in der Kindheit |
Fächerübergreifender Aspekt |
D: Den eigenen Standort in der Begegnung mit anderen Kulturen
reflektieren |
Grundlagen und Interdependenz von
Entwicklung und Sozialisation Anlage –Umwelt-Problematik Faktoren von Entwicklung oder Sozialisation Von Alltagstheorien zur wissenschaftlichen
Forschung Im Falle, dass in Mathematik das Thema
Stochastik in 11.2 behandelt wurde: Zwillingsforschung und
Wissenschaftsmethodik s. 13.1 |
Philosophie: Ansichten über Erziehung –
anthropologische Fragestellungen Aufgreifen in Biologie: Genetik: später Fachübergreifendes Projekt mit Mathematik
möglich Facharbeit – Vorstellung der Anforderungen,
Fächer-, Themenwahl Systematisieren von Arbeitsergebnissen, z.B.
Karteien anlegen |
Roman der Gegenwart – fremdsprachiges Werk möglich Wenn möglich bereits mit Filmanalyse Schneider, Schlafes Bruder Mulisch, Das Attentat Mitgutsch, Ausgrenzung Hackl, Auroras Anlass Schlink, Der Vorleser Süskind, das Parfüm Sprachfunktion: dialogisches Sprechen Alternativ: Übersetzungsvarianten |
Modelle der wissenschaftlichen Erfassung von
Entwicklung, Sozialisation und Entwicklungsstörungen Z.B. Störungen bei der Sprachentwicklung und
Möglichkeiten pädagogischer Förderung Bedeutung der veränderten Kinderwelten in
der heutigen Gesellschaft Kinder und Medien |
Aufgreifen des Themas Sprachentwicklung aus dem
Deutschunterricht in 11. 2 als mögliche Verknüpfung Projekt: z.B.
Erarbeitung und Durchführung einer anonymen Umfrage über Medienverhalten/
Spielverhalten in der Jahrgangsstufe 6 Quantitative (Fragebogen) und qualitative Verfahren ( Besitzkarten, Landkarten der Kinderzimmer), Lehrerinterviews zum Wortschatz (oder zur reflexiven Koedukation) der
6.Klässler |
Arbeit mit Sachtexten zum Thema Sprache Alternative 1: Sprachentwicklung, Sprache und Denken, falls
dieses Thema nicht in 11.2 bearbeitet wurde |
Pädagogisches Denken und Handeln aufgrund
von Erkenntnissen über Entwicklung und Sozialisation Identität und Geschlechtsrolle Förderung von Mädchen/Jungen |
Auswertung der Fragebögen unter dem Aspekt des Geschlechts Hilfen zur Kompensation: Begleitung des Lesewettbewerbs mit
Lesepaten und Vorlesetraining Gemeinsame Planung und Durchführung von Vorleseabenden oder einer
Lesenacht – Klassensieger Jg. 6 Arbeit mit PC- Excel zur Darstellung der
Ergebnisse der Umfrage; Gemeinsames Projekt mit Mathematik, wenn Stochastik
Thema in der 12.1 ist |
Alternative 2: Sprache und Rhetorik Analyse politischer Reden Vom Nationalsozialismus bis zum Mauerfall - mögliche Verbindung zu einer Reihe
„Erziehung im Nationalsozialismus“ in 13.1 |
PA: Entwicklung, Sozialisation und Identität im Jugend- und
Erwachsenenalter |
Fächerübergreifender Aspekt |
D. Den eigenen Standort im Kontext der historischen
Entwicklung reflektieren |
Entwicklung, Sozialisation und ihre Risiken
in Pubertät und Jugendalter und ihre wissenschaftliche Erfassung Identitätsentwicklung im Jugendalter -Entwicklungstheorien - Störungen der Entwicklung im Jugendalter |
Facharbeiten , fächerübergreifende/ -
verbindende Aufgabenstellungen sind möglich Interviews mit Experten, z.B. Kinder- und
Jugendpsychiatrie / Kinderkrankenhaus Drogenberatung Kreuztal Station 96, Stadtkrankenhaus Weidenau Diakonie (Drogen, Alkohol) Selbsthilfegruppen Drogenkriminalität (Polizei,
Staatsanwaltschaft, Brücke) Kinderschutzbund, Kindertelefon Eventuell Kooperation mit Schwerpunkt CH/SW Theaterbesuch |
Drama (18./19. Jahrhundert), Dramentheorie Möglichkeit: Film zum Drama, Film statt
Drama – Literaturverfilmung Filmanalyse Film- / Textvergleich, Film-/Filmvergleich Szenische Interpretation Dem Thema Jugend kommen z.B. einige Dramen
des Sturm und Drang nahe, denkbar z.B.
auch Kleist , Büchner Gut möglich auch Antigone (ev. Vergleich mit
der Fassung von Anouilh) |
Pädagogisches Denken und Handeln aufgrund von
Erkenntnissen über Entwicklung und Sozialisation in Pubertät und Jugendalter Gewalt im Jugendalter z. B. Rechtsradikalismus Probleme der Helfer – Grenzen und
Möglichkeiten der Prävention Rolle der Medien |
Aufgreifen in SW-Zusatz: Umgang mit Formen der
Jugendgewalt in der Politik Anbinden an Kommunikationstheorien in Kinder
und Medien (12.1) Re: Frage der Schuld und Verantwortung jahrgangsübergreifend: Verantwortung
für die Umwelt z.B. Projekt Schule gegen Rassismus gemeinsamer Kinobesuch: Analyse eines
aktuellen Actionfilmes etc. Rezeptionsweisen von männlichen/weiblichen
Jugendlichen |
Lyrik 19./20. Jh. z.B. Lyrik des Expressionismus als Ausdruck
des Lebensgefühls der jungen Generation |
Entwicklung, Sozialisation und Identität im Lebenszyklus z.B. Altersdemenz und Biografiearbeit als
Hilfe Entwicklungsaufgaben im Alter ... |
Fächerverbindend vor allem mit Kunst z.B. Projekt: Bild-Text-Collagen Hier ergibt sich auch die Möglichkeit eines Projektes zusammen mit
den Schüler/innen der Hans-Reinhardt-Schule Methode: Biografiearbeit |
|
PA:
Normen und Ziele in der Erziehung |
Fächerübergreifender Aspekt |
D: Mitverantwortung für die Gestaltung der kulturellen und
sozialen Verhältnisse |
Normen und Ziele in verschiedenen
historischen, politischen und kulturellen Erziehungskontexten z.B. Erziehung und Bildung im
Nationalsozialismus v Anbindung an Erikson/Identität v Anbindung an Rechtsradikalismus v Sozialisationstheorien etc. möglich -Erziehung nach Auschwitz oder : Erziehung im Kulturvergleich –
Rückkoppelung an 11.1 |
Auf jeden Fall sollte über die Gesellschaft
für christlich-jüdische Zusammenarbeit ein/e Zeitzeuge/in eingeladen werden;
hervorragend: Der Ausbau des Museums mit Führungen – denkbar: Fortbildung zum
Museumsführer Sinnvoll wäre auch ein Gespräch mit
damaligen Anhängern der Hitlerjugend – auch hierfür stehen Zeitzeugen aus
Siegen zur Verfügung; Gute Erfahrungen in den letzten beiden
Jahren: Hausintern stehen über das Schülerreisebüro intensive Erfahrungen mit
Gedenkstättenpädagogik zur Verfügung, so dass sehr gute Expertenrunden
zusammenkommen Es bietet sich an, mit dem Kurs
Deutsch/Geschichte Schwerpunkt übergreifend zu kooperieren und das Fach
Geschichte einzubeziehen Möglichkeit auch: alternativer
Stadtrundgang: Siegen, eine Stadt unter dem Hakenkreuz, Kontaktaufnahme mit
der Uni Siegen, Forschungsprojekt Regionalgeschichte |
Drama der Gegenwart Dramentheorie (episches Theater,
Dürrenmatt..) Übergreifend z. B.: Weiss, Die Ermittlung Unter dem Aspekt Sprachentwicklung (s. Pa,
11.1, 12.1) Handke, Kaspar Theater als komplexes künstlerisches Medium Sprachaspekt: sprachliche Verfremdung und
Pointierung Analyse einer Dramenszene, szenisches
Interpretieren, Sachtextanalyse, gestaltendes Reden Theaterbesuch möglichst ortsnah |
Institutionalisierung von Erziehung Alternative Schulmodelle Und die Übernahme reformpädagogischer
Ansätze in der Schule heute |
Die Einrichtungen der Waldorfpädagogik
können an einem Exkursionstag erkundet werden, ehemalige Schülerinnen, Eltern
als Experten eingeladen werden (sind an unserer Schule), Möglichkeit auch zum Besuch des
Montessori-Kinderhauses und einiger Schulklassen, die nach Montessori
unterrichtet werden (Grundschulen und Sonderschule) Arbeit mit Filmen möglich Arbeitsteilige Gruppen, Referate Eventuell Schulszenen aus Literatur der Jahrhundertwende
den Reformansätzen gegenüberstellen |
Roman/Erzählung des 19./20. Jahrhunderts Naturalismus, Exilliteratur, Realismus Sprachaspekt: Zusammenhang von Sprach-,
Ideen- und Gesellschaftsgeschichte Textstrukturen ermitteln und beschreiben,
Analysebefunde deuten und werten, mit Texten produktiv umgehen Umarbeitung von Texten Denkbar wären hier auch die
biografisch inspirierten Werke von Canetti und Marai |
Pädagogische Theoriebildung Konzepte der Werteerziehung Wissenschaftstheorie, Anbindung an
Zwillingsforschung (12.1) ->
Intelligenzdebatte fächerübergreifend mit Mathematik |
Ethik,
Religion Kein jahrgangsübergreifendes Projekt
vorgesehen |
|
PA: Identität |
Fächerübergreifender Aspekt |
D: Die eigenen Ansprüche, die der
Mitmenschen und die Anforderungen der Gesellschaft in eine ausgewogene
Relation bringen |
Erzieherische Aspekte der Identitätsbildung
im Kontext persönlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit Mündigkeit und Verantwortung |
Philosophie: Weltbilder |
Lyrik, 18. Jh. / Gegenwart / Umbruch 18./19.Jh Wiederholung der behandelten Epochen Bildlichkeit der Sprache, poetologische
Begriffe Analytisch und produktorientiert arbeiten |
Wiederholung |
Zeitmanagement, Anti-Stress-Strategien,
Vortragstechnik, eventuell Vorbereitungsseminar und
Wiederholungsseminar in Eigenregie der SuS |
Abiturvorbereitung |
Abiturvorbereitung |
|
|
In Bezug auf das Fach Deutsch ist zu überlegen, ob
die Halbjahresthemen /Probleme der Lebenswelt stärker an die Thematik des
Schwerpunktes angepasst werden sollten. Es ergeben sich nicht immer sinnvolle
Verbindungen.
Die Unterthemen sind als Beispiele gedacht, ein
Austausch innerhalb der Grenzen der Vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne
sollte mit den Kursen/Fachlehrern stattfinden können. Bei fächerübergreifenden
Themen sollten die Fachlehrer sich rechtzeitig zu einem Planungsgespräch
zusammensetzen.