Besuch der
Eiserfelder Werkstätten 18.05.2011
15 Schülerinnen und
Schüler des 8. Jahrgangs haben in diesem Schuljahr im Fach „Gemeinnützig
Handeln“ ihre praktische Arbeit in der Hans-Reinhardt-Schule
abgeleistet. In den letzten Wochen haben sie außerdem recherchiert,
welche Berufe es gibt, in denen man behinderte Menschen unterstützen
kann.
Abb. 1 Herstellung von
Kabelbäumen, eine komplizierte Arbeit, die Fingerfertigkeit und viel
Geduld erfordert.
Um auch einen vertieften
Einblick in die Praxis zu bekommen, besuchten einige Schülerinnen und
Schüler der Gruppe die Eiserfelder Werkstätten, wo sie durch deren
Leiter, Herrn Droste, eine fundierte Information über die Einrichtungen
der Arbeiterwohlfahrt im Siegerland erhielten. Von etwa 1000 Menschen im
Siegerland werden 189 in Eiserfeld darin unterstützt, am Arbeitsleben
teilzunehmen.
„Ich fand es spannend zu sehen,
wie es nach der Schulzeit für die Schüler der Hans-Reinhardt-Schule
weitergeht. Viele von ihnen sind sehr geschickt und haben große
Handfertigkeit. Sie haben ihre Aufgaben richtig gut drauf!“ (Chris)
Abb. 2 Das große
Wandbild in der Kantine ist älter als die Besucher und wirkt trotzdem
wie neu. Es muss zurückgelassen werden, wenn die Werkstatt in den Neubau
am Heidenberg umziehen wird, auf den alle schon seit Jahren gewartet
haben.
Überrascht waren die
Achtklässler über die Vielseitigkeit der Arbeiten, die in den
Werkstätten geleistet werden, dazu gehören
u.a. Kunststoffbearbeitung,
Montage von Teilegruppen, Verpackungsarbeiten,
Folien-Einschweißarbeiten, Elektromontage, Metallbearbeitung,
Kabelkonfektionierung, Textilbearbeitung, Gartenbau und
Landschaftspflege. Einige Beschäftigte arbeiten auch außerhalb der
Werkstätten, wie z.B. auch unser Hausmeisterhelfer. Alle Arbeiten müssen
präzise durch die technischen Leiter vorbereitet werden, damit keine
Unfälle geschehen, z.B. dass man sich am Folienschweißgerät nicht
verbrennt, vor allem aber, damit alle Produkte fehlerfrei die
Werkstätten verlassen, seien es nun Kabelbäume, elektronische Bauteile
oder Packungen mit genauer Anzahl von Kleinteilen.
Es gibt viele
verschiedene Berufe, die in der Werkstatt gebraucht werden, auch
technische Berufe mit Zusatzqualifikation, für die man direkt bei der
AWO geschult wird. Vor allem werden in Zukunft mehr Helfer im
Freiwilligen Sozialen Jahr gesucht, weil es ab Sommer keinen Zivildienst
mehr gibt.
Abb.3 Im
Eingangsbereich der Werkstätten befindet sich die Gruppe der neuen
Beschäftigten.
Ähnlich wie in einer
Lehrwerkstatt werden sie zunächst besonders angeleitet, jeder nach
seinem individuellen Förderplan. Inzwischen gibt es neben Praktika
modulare Bildungspläne, Ausbildungsrahmenpläne und Bildungsabschlüsse
als Metallwerker oder Holzwerker, die vor der IHK abgelegt werden.
Nun müssten die
Beschäftigten nur noch adäquat für ihre Arbeit bezahlt werden. Neben
einer Grundrente bekommen sie nämlich nur einen geringen Lohn, so dass
immer ein Gefühl des Almosenempfängers bleibt, auch wenn Vollzeitarbeit
geleistet wird. In anderen europäischen Ländern zahlt man dagegen einen
subventionierten Stundenlohn, was sicher zufriedenstellender ist.
In den kommenden Wochen
wird unsere Gruppe noch am Ritterfest der Hans-Reinhardt-Schule
teilnehmen, bei der Abnahme des Fahrradführerscheins helfen und die
DRK-Kinderklinik besuchen, um dort mehr über die Entstehung und
medizinische Versorgung von Behinderungen zu erfahren.
(mein)