Eiserfelder Gesamtschüler zu Gast in
Polen
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Eiserfeld. Tempo 100 war auf
der Klassenfahrt des 11. Jahrgangs
der Gesamtschule Eiserfeld wegen der
schlechten Straßenverhältnisse zwar
eher die Ausnahme, dafür waren es
aber nahezu 100 Schüler, die
zusammen mit fünf Lehrern den
östlichen Nachbarstaat erkundeten.
Ziel der Kennenlern-Reise: die
polnische Partnerschule, das V.
Lyzeum in Kielce.
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In den acht Tagen des
Aufenthalts besuchte die
Gruppe die Hauptstadt
Warschau, erkundete nach
einem Besuch der
Partnerschule und der
Teilnahme am dortigen
Unterricht gemeinsam mit
polnischen Schülerinnen die
Stadt Kielce, besichtigte
die schwarze Madonna in
Tschenstochau und das KZ
Auschwitz und wohnte
schließlich zwei Tage in der
alten polnischen
Krönungsstadt Krakau. Nach
einem Tagesbesuch in Berlin
kehrten Schüler und Lehrer
etwas müde, aber voller
neuer Eindrücke nach Siegen
zurück. |
Vorrangiges
Ziel der Studienfahrt war laut einer
Pressemitteilung das gegenseitige
Kennenlernen. Anders als in den
letzten Jahren standen aber auch
fachliche Aspekte zur Diskussion:
Die Schüler sollten das heutige
Polen erleben, seine Geschichte und
Gegenwart selber in Augenschein
nehmen. Dazu waren sie intensiv
vorbereitet worden. Doch werden
polnische Geschichte, Literatur,
politisches System und
Erziehungssystem auch in den
Folgemonaten häufig Gegenstand in
den jeweiligen Leistungskursen sein.
Im Mittelpunkt der Fahrt stand so
auch der Besuch des ehemaligen KZ
Auschwitz, der bei vielen
Teilnehmern große persönliche
Betroffenheit über dieses unfassbare
Ausmaß menschlichen Leidens
auslöste.
Am
Ende waren sich Schüler und Lehrer
am Ende einig: Es war eine mitunter
stark improvisierte, aber insgesamt
gelungene Fahrt! Gegenseitige
Vorurteile lassen sich schnell im
persönlichen Kontakt abbauen, und
der eigene Wohlstand wird kritisch
überdacht. Eine Schülerin
formulierte in ihrem Reisetagebuch:
»Wir erkannten erstmals, wie gut
unsere Schule eingerichtet ist…« Die
Verständigungsschwierigkeiten wurden
mit einem Gemisch aus Deutsch,
Englisch und »met Hänn’ on Föß’«
gemeistert, so dass neben vielen
Eindrücken und Erkenntnissen auch
neue Freunde gewonnen wurden.
Als
erfreulich wertet man die weiterhin
geplante Zusammenarbeit mit der
polnischen Schule, insbesondere auf
historischem und
gesellschafts-politischem Gebiet:
Hierzu ist vorgesehen, dass im
nächsten Frühjahr eine Gruppe
polnischer Schüler einen Gegenbesuch
in Eiserfeld antritt und gemeinsam
mit den 11ern der GEE an einem
Geschichtsprojekt arbeitet.