Kennenlernfahrt 11

14. - 18. August 2006

"Berlin ist immer noch eine Reise wert"

 


 

Wie schon im vergangenen Jahr führte die Kennenlernfahrt des Jahrgangs 11 in den Osten Berlins. Nach zehnstündiger Anfahrt und anschließender Stadtrundfahrt waren die 85 "neuen" Schülerinnen und Schüler vollauf damit beschäftigt, ihre Zimmer zu beziehen. Danach ging es zur Erkundung der Umgebung. Friedrichshain hat einiges zu bieten, aber die Neugier auf das ganze Berlin ließ schnell den Respekt vor dem U-Bahn-Netz verschwinden.

 

 

Erich Kästner

Besuch vom Lande

Sie stehen verstört am Potsdamer Platz.
Und finden Berlin zu laut

...

Sie lächeln bestürzt. Und sie warten dumm.
Und stehn auf dem Potsdamer Platz herum,
bis man sie überfährt.  (1929)

Treffpunkt Hof - shower en suite???          ??? Wir nicht!                                     (nach 77 Jahren)

 

 

Am Dienstag stand der Besuch des Jüdischen Museums im Mittelpunkt. Der Bau dieses größten jüdischen Museums in Europa faszinierte alle, der neue Stil des skulpturalen Dekonstruktivismus machte den Architekten Daniel Libeskind weltberühmt.

 

Von 1999 bis 2001 verwies  das Museum durch seine Leere und als begehbare Skulptur auf die Abwesenheit der im Holocaust ermordeten Juden sowie einer möglichen Zukunft von Generationen.

 

Erst danach wurde die große Ausstellung über das Leben der Juden integriert. Während alle Schüler im Unterricht schon viel über den Holocaust gehört hatten, waren sie nun überrascht über die Vielfalt der jüdischen Kultur, ein zusätzlicher großer Verlust.

 

Für den Pädagogikkurs war die Ausstellung zum 150. Geburtstag Sigmund Freuds mit der Riesengeburtstagstorte bereits anschaulicher Einstieg in ein wichtiges Thema des neuen Faches.

 

 

 

gut bewacht wie der Bundestag - der Eingang des Jüdischen Museums -  ein Besuchermagnet

Grundbegriffe der Psychoanalyse

 

 

Die Rückfahrt führte zum Holocaustmahnmal, wo alle sich Zeit ließen, diesen Platz in Ruhe auf sich einwirken zu lassen. Er beeindruckt die Besucher auf ganz andere Weise als der Holocaust-Turm. Anschließend ging es zurück zum Potsdamer Platz, dessen Geschichte bereits zuvor historisch und  literarisch aufgearbeitet war. Nach Beendigung des Pflichtprogramms am Morgen standen nachmittags verschiedene Museen zur Auswahl.

 

 

Einsamkeit und Treffpunkt Jahrgang 1989 / 1990 -  da gab es hier nur eine Mauer und Ödland

 

 

Der Verkehrsknotenpunkt "Potsdamer Platz" wirkt heute ruhiger als die Siegener Innenstadt - aber der Hauptverkehr brodelt auch nicht über der Erde, sondern im Bauch Berlins in den zahlreichen Verzweigungen des S- und U-Bahnnetzes. Die Hochhäuser rund um den Platz zeigen die moderne Seite der Stadt - und wo die wirtschaftliche Macht steckt. Das Café Josty gibt es wieder, aber auch den alten Kaisersaal aus dem Hotel Esplanade, dazu riesige Kinos und einige Museen.

 

 

Paul Boldt

Auf der Terrasse des Café Josty

Der Potsdamer Platz in ewigem Gebrüll
Vergletschert alle hallenden Lawinen
Der Straßentrakte: Trams auf Eisenschienen,
Automobile und den Menschenmüll.

Die Menschen rinnen über den Asphalt,
Ameisenemsig, wie Eidechsen flink.
Stirne und Hände, von Gedanken blink,
Schwimmen wie Sonnenlicht durch dunklen Wald.

Nachtregen hüllt den Platz in eine Höhle,
Wo Fledermäuse, weiß, mit Flügeln schlagen
Und lila Quallen liegen - bunte Öle;

Die mehren sich, zerschnitten von den Wagen. -
Aufspritzt Berlin, des Tages glitzernd Nest,
Vom Rauch der Nacht wie Eiter einer Pest.

Reminiszenz an die erste Ampelanlage Europas (1924)

Erstveröffentlichung: Die Aktion Bd. 2, Jg. 1912, Nr. 46

 

 

 

Am Nachmittag bot der Himmel einige Überraschungen mit Sonnenschein und Wolkenbrüchen. Wie klein die Welt ist, stellten unsere Lehrerinnen und Lehrer fest, als sie sich mitten in Berlin auf dem blauen Teppich einer Filmkulisse plötzlich gegenüber standen.

 

 

SieGEEner finden sich ohne Worte! Haste Töne?

- Kultur pur, alles zu haben, von der Aida bis zur Dreigroschenoper mit Hörproben   

 

 

Am Mittwoch war der Wettergott allen Unternehmungen gewogen. Am Morgen ging es am Dom zu Wasser. Die Fahrt führte zunächst nach Osten, vorbei an den Überresten des Palastes der Republik und am Nicolaiviertel, dann via Museumsinsel zum Regierungsviertel, zweieinhalb Jahrtausende kultureller Spitzenwerke auf engstem Raum versammelt ...

 

Wasserstadt Berlin

heute: Asbest-Palast und Groschengrab

zwischen Spree-Athen ...

... und Futurismus

 

 

Am Nachmittag war ein Besuch im Reichstagsgebäude Abschluss des offiziellen Programms. Nachdem auch die letzte Gruppe per Marathonlauf im Parlamentsgebäude eingetroffen war, informierte der Besucherdienst im Plenarsaal über die politische Geschichte, die Baugeschichte und die Funktion des Gebäudes. Die Aussichtsplattform rund um die Kuppel bot anschließend einen imposanten Ausblick über die Stadt Berlin. Die Kuppel selbst war wegen Wartungsarbeiten nicht begehbar. Zum Ausgleich wurden die akrobatischen Fähigkeiten der Arbeiterinnen und Arbeiter bewundert.

 

 

ausgesperrte Höchstleistungssportler

Spiegelung in der Reichstagskuppel

 

 

Der Donnerstag brachte das passende Wetter für einen Ausflug an den Wannsee mit Tretbootfahren und Strandwandern, Schwanengesängen, aber auch völligem Stillstand der Zeit für einige Ruhesuchende. Das brachte jedoch kaum jemanden aus der Ruhe, denn außer für die Langstrecke gibt es im Kurs auch Spezialisten für den Sprint - und Treppenlaufen bringt bekanntlich Kondition.

 

 

Vor der Fahrt mit dem Tretboot musste ...

         ... zuerst die Kasse aufgefüllt werden

 

 

Danach ging es für einen Teil der Schülerinnen und Schüler dank Bens unermüdlichem Einsatz ins Olympiastadion. Im Anschluss an eine sehr informative Führung stieg während der Rückfahrt das Stimmungsbarometer so steil an, dass für den Abend schon einiges zu erwarten war.

 

 

Sonderausstellung im Pergamonmuseum:

"Der Ball ist rund"

Von wem stammt dieses Zitat?

a) Hammurapi

b) Herberger

c) Botticelli

 

Kann die Hertha eine Mannschaft aufstellen, in der keine Nation doppelt vertreten ist?

Nach der WM ist vor der EM  

 

 

... Und so war es denn auch: Am letzten Abend hatten die Akteure der GEEwalzten GEEstalten Premiere unter Beteiligung oder Begutachtung der drei i´s (zwei Uschis, eine Fredi) und eines bunten Geiers sowie eines riesigen Theaterpublikums, das mitging, bis fast die Fenster barsten. Neben der Vorstellung einer Berlin-Architektur vom Feinsten - Sir Foster könnte sich davon noch etwas abgucken - wurde gereimt und erzählt, dass sich die Balken bogen - bei so viel Einsatz kein Wunder, wenn es in der Rezeption des Hostels hieß: Mensch, sind die aber mal in Ordnung - naja, GEEschenkt!

 

 

Stylist Udo - Lifestyle

Bodyguards - sofort eingestellt für Ansagen auf der Treppe

 

 

Nach Packen und Putzen ging es am Freitag zurück mit Siggi und Rolf. Trotz Staus und vieler roter Ampeln (war da nicht noch was?) behielten alle die gute Laune - bis auf unsere Fahrerin, die lachte Tränen. Da kann man nur für die Zukunft sagen: Es wird garantiert heiter!

 

 

 

 
 

Eine tolle Voraussetzung für die kommenden drei Jahre:

selbst GEEmacht - viel GEElacht!

 

 


 

Meinhardt

 

Für alle unsere Links zu anderen Seiten im Internet  gilt: Von dieser Seite aus gibt es keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten. Wir machen uns deren Inhalte ausdrücklich nicht zu eigen.