Prag05 - Unsere 12 an der Moldau
Im Rahmen einer Angebotsfahrt sind 30 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 während der Klassenfahrtswoche zu einer knapp einwöchigen Exkursion an die Moldau gefahren. Begleitet wurden sie von den LeistungskurslehrerInnen Monika Dauth, Gesa Eversmeier und Werner Jüngst. Die Hinfahrt mit dem Wochenendticket war lang, doch ein dreistündiger Zwischenstopp in Nürnberg stimmte die Gruppe in der richtigen Weise auf die vor ihnen liegenden Tage ein.
Das vom ehemaligen Kollegen Dr. Steimle vermittelte Hotel genügte auch den kritischsten Ansprüchen mancher 12-er Damen, zumal Preis und Leistung optimal übereinstimmten.
Bild 1: Beim Fruehstueck Bild 2: Die Gruppe vor dem Hradschin, dem Amtssitz des Praesidenten
Der Aufenthalt in Prag begann mit einer Stadtführung durch den pensionierten Lehrer Karel Rosicz auf dem Prager Schlossberg, dem Hradschin.
Bild 3: Fuehrung durch Karel Rosicz Bild 4: Beim gemeinsamen Mittagessen
In den nächsten Stunden lernte die Gruppe einige der schönsten Viertel der Stadt kennen, die natürlich auch von vielen anderen Touristen besucht wurden, weshalb es zuweilen in manchen Gassen schon recht eng war.
Bild 5: Wenzelsplatz Bild 6: Moldauufer I Bild 7: Moldauufer II
Bild 8: Moldauufer III Bild 9: Auf der Karlsbruecke
Doch Prags wahre Vorzüge erschlossen sich der Gruppe erst in den Abendstunden, wenn die Prager Burg und die Altstadt romantisch beleuchtet und die Tore der vielen gemütlichen Bierkneipen und zahlreichen Discos weit geöffnet waren. Dachte man am nächsten Morgen daran zurück, waren auch anfängliche Kopfschmerzen und Müdigkeit durch die Vorfreude auf den nächsten Abend schnell verflogen.
Bild 10: Hradschin bei Nacht Bild 11: Naechtliches Prag Bild 12: Nur nicht aufgeben
Prag erkundet man nicht nur zu Fuß, sondern am besten mit der U-Bahn, die tief unter der Moldau verläuft. So gelangten alle am nächsten Tag in die Josefsstadt, das ehemalige jüdische Viertel. Dort befinden sich u.a. auf einem sehr kleinen Friedhofsgelände die Gebeine von Tausenden jüdischer Prager in meterhohen Gräberschichten übereinander.
Bild 13: U-Bahntreppe Bild 14: Juedischer Friedhof Bild 15: Grab von Rabbi Loew
So viel Wandern und Besichtigen war nicht nur für die Schüler, sondern auch für die begleitenden LehrerInnen ein sehr anstrengender Dienst.
Bild 16: In einem urigen Restaurant Bild 17: Aufsicht im Strandbad an der Moldau
Höhepunkte der Fahrt waren Besuche im zerstörten Dorf Lidice bei Kladno und im ehemaligen Konzentrationslager Theresienstadt. Lidice wurde aus Rache für das Attentat auf den Prager Nazistatthalter Reinhard Heidrich von der SS völlig zerstört, seine männlichen Bewohner wurden alle erschossen, die Frauen verschleppte man in Konzentrationslager und die meisten Kinder wurden im ostpolnischen KZ Chelmno vergast.
Bild 18: Das neue Lidice Bild 19: Ruine Bild 20: Hinrichtungsgrab
Seit einigen Jahren erinnert eine lebensgroße Bronzeplastik an die getöteten Kinder. Ihre Gesichter hat die Bildhauerin Marie Uchytilova anhand von Schulfotos zu rekonstruieren versucht.
Bild 21: Kinderdenkmal I Bild 22: Kinderdenkmal II Bild 23: Kinderdenkmal III
Eindrucksvoller Höhepunkt dieses Besuches waren die Schilderungen durch die Zeitzeugin Frau Miloslawa Kalibowa. Sie hat das Verbrechen vom 16.6.1942 als junges Mädchen erlebt und die folgenden drei Jahre im KZ Ravensbrück überlebt.
Bild 24: Frau Kalibowa erzaehlt Bild 25: Beim nachfolgenden Gespraech
Zum Schluss der Fahrt nach Tschechien hat die Gruppe noch das ehemalige KZ Theresienstadt besucht, Schwerpunkt war hier die sog. Kleine Festung, eine Art Militärgefängnis für politische Häftlinge.
Bild 26: Vor den Zellen Bild 27: Haeftlingsblock
Bild 28: Todeszellen Bild 29: Blick aus einer Todeszelle
Trotz der düsteren Eindrücke, die sicherlich alle SchülerInnen und ihre Begleiter sehr berührt haben, fand man nach einer gemeinsamen Feier am letzten Abend in der lauen Prager Nacht schließlich den Weg zurück nach Eiserfeld. Etliches, von dem was man gesehen hat, wird wohl in den kommenden Monaten im Unterricht nochmals aufgearbeitet werden müssen.
W. Jüngst